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Drehbuchstudium an der Wiener Filmakademie, freie Filmemacherin;
langjährige Radiojournalistin bei Ö1, danach Leitende Redakteurin bei NZZ.at, Bloggerin beim Standard.at und Kolumnistin bei der Tageszeitung Kurier.
Wenn es um Sterbehilfe geht, haben die katholische Kirche und ihr Oberhaupt Papst Franziskus eine klare Position. Er nannte die Praxis in den Benelux-Staaten wortwörtlich: „ideologische Bestätigung des Machtwillens des Menschen über das Leben." Doch nicht alle Glaubensbrüder scheinen diese Meinung zu teilen, sehr zum Ärger des Vatikans. Der Orden "Brüder der Nächstenliebe" in Belgien erfüllt seit zwei Jahren schwer kranken Menschen ihren Todeswunsch.
Axel Liegeois, Professor für Ethik und praktische Theologie an der Universität Leuven und Mitarbeiter des Ordens, erklärt die Beweggründe. Diese lägen vor allem in einer genaueren Evaluation des Wunsches. Das belgische Gesetz schreibt vor, dass zwischen dem ersten Gespräch des Sterbewilligen und der Erfüllung seines Wunsches ein Monat Zeit zu liegen hat. Im Orden würde dieser Zeitraum hingegen sechs Monate betragen. Diese längere Zeitspanne würde für Gespräche genutzt und Liegeois hätte erlebt, dass der Wunsch in dieser Zeit bei den Patienten wieder nachlassen und schließlich ganz verschwinden würde. Es gehe den Todkranken sehr oft darum, dass ihr Zustand ernst genommen werden würde. Dass sie in ihrem Leiden gesehen werden würden und viele könnten in dem Moment, in dem sie gehört werden würden, plötzlich neuen Mut schöpfen, um mit ihrem Leiden zurechtzukommen. Es sei eine paradoxe Situation. In dem Augenblick, in dem man ihren Wunsch, ihr Leben zu beenden, ernst nehmen würde, würden viele wieder Kraft finden, weiterzuleben.
Außerdem würde auch der Staat Druck auf den Orden ausüben. Würde man sich mit Hinweis auf den Vatikan der gesetzlich geregelten Sterbehilfe entziehen, würde man auch jegliche finanzielle staatliche Unterstützung verlieren. In der Zwischenzeit geht das Ringen zwischen dem Orden und dem Vatikan weiter, Ausgang ungewiss.
Quelle: Michael Hollenbach Bild: picture alliance ... deutschlandfunk.de
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Schwieriges Thema... eine "Karenzzeit" von sechs Monaten klingt jedenfalls so, als würden impulsive Entscheidungen einigermaßen nachhaltig ausgeschlossen. Und immerhin scheint es dem Orden bislang gelungen zu sein, die hilfesuchenden Menschen im Leben zu halten, wenn bislang noch kein einziger seiner Patienten letztlich die Sterbehilfe in Anspruch genommen hat...