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Soll die Homöopathie von den Krankenkassen bezahlt werden? Eine Leserumfrage. Mach mit.

Annette Kerckhoff
Gesundheitswissenschaftlerin

BSc Komplementärmedizin MSc Gesundheitsförderung. Seit 1990 freie Journalistin Schwerpunkt Gesundheit/Komplementärmedizin. Arbeite fest in der Patientenaufklärung für Natur und Medizin e.V.. und die Uniambulanz Witten/Herdecke.

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Annette KerckhoffMittwoch, 03.07.2019

Homöopathie ist umstritten, das ist nichts Neues.

Der gepiqde Text ist aus dem Tagesspiegel vom 2.7. und gibt einen Überblick über die Kostenerstattung von Homöopathie in verschiedenen Ländern wie auch den Vorstoß des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, die freiwillige Kostenerstattung von Homöopathie zu verbieten. Ich piqe ihn vor allem deshalb, weil er die Möglichkeit zu einer eigenen Stimmabgabe gibt. Genau jetzt im Moment wurde bereits 14.733-mal abgestimmt.

Gleich vorweg:  Ich bin in puncto Homöopathie hochgradig befangen, da ich in Teilzeit seit über 20 Jahren für die Carstens-Stiftung, die Homöopathie beforscht, arbeite. Ebenso gibt es eine Reihe Homöopathie-Ratgeber, an denen ich mitgearbeitet habe. Deshalb äußere ich mich nicht inhaltlich.

Was aber wichtig ist: In der gesamten Diskussion wird viel durcheinandergeworfen.

Die Union sperrt sich bislang jedoch gegen Änderungen. „Wir führen keinen Kreuzzug gegen Heilpraktiker und Naturheilverfahren“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Karin Maag, dem Tagesspiegel.

Zur Klärung:

- Heilpraktiker ist ein Berufsstand - die "berufsmäßige Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung".

- Die Wahl der komplementärmedizinischen Therapie ist Heilpraktikern nicht vorgegeben. Ob also Heilpraktiker Akupunkturnadeln setzen, Tees verordnen oder eben homöopathische Globuli, ist ihnen überlassen.

- Auch Ärzte üben Homöopathie aus, sie organisieren sich im Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (www.dzvhae.de).

Am Wichtigsten aber ist: Homöopathie ist etwas ganz anderes als Naturheilverfahren. Homöopathie ist eine Ende des 18. Jhds. entwickelte Arzneimitteltherapie mit einem eigenen Konzept. Naturheilverfahren setzen Wasser, Bäder, Sonne, Klima, Luft, Bewegung, Atem, Entspannungsverfahren, Heilpflanzen, Ernährung, Fasten, Massage u. ä. therapeutisch ein.

Die kritische Frage ist nun: Ist die Homöopathie ausreichend wissenschaftlich belegt? Kritiker sagen "Nein". Befürworter sagen: "Ja".

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Soll die Homöopathie von den Krankenkassen bezahlt werden? Eine Leserumfrage. Mach mit.

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Kommentare 5
  1. Julia Schwam
    Julia Schwam · vor mehr als 5 Jahre

    Ich bin eher nicht dafür, dass den KK eine freiwillige Kostenübernahme verboten wird, ich finde es allerdings besorgniserregend und falsch, wenn sie es tun. Ich weiß nicht, was und wie an Zahlungen die Kassen entscheiden können, aber ich würde mir wünschen, diese ganze Homöopathiediskussion würde nicht geführt und stattdessen verstärkt eine darüber, dass Standardbehandlungen an KassenpatientInnen den niedergelassenen ÄrztInnen höhere Einkünfte generieren, so dass sie sich mehr Zeit nehmen könnten und nicht mehr so viele Menschen stattdessen lieber zu irgendwelchen Wunderheiler rennen.

  2. Timo Küntzle
    Timo Küntzle · vor mehr als 5 Jahre

    Homöopathie ist Hokuspokus. Das ist wissenschaftlich völlig zweifelsfrei geklärt und müsste nicht mehr diskutiert werden.

    1. Annette Kerckhoff
      Annette Kerckhoff · vor mehr als 5 Jahre

      Hallo Timo. Das ist ein klares statement.
      Darf ich dich noch etwas genauer fragen :
      Angenommen, die Homöopathie würde in Zukunft auch von ihren Vertretern offen und offiziell als Placebotherapie eingestuft werden, bzw. als modernes, schamanisches Heilungsritual mit viel Hokuspokus (langes Anamnesegespräch, Blättern in dicken Büchern, lateinische Namen, Kügelchen mit Zauberkraft, Glaube an den Heiler und seine Wahl des Mittels....)...würdest du dich dann wohler fühlen?

      Und angenommen, man würde sie in Zukunft als Placebotherapie beforschen und die Kontextfaktoren (Interaktion, Beziehung, lange Anamnese, Erwartung des Patienten, Zuwendung etc.), belegen, wäre das dann wieder ausreichend als wissenschaftlicher Nachweis?
      Grüße aus Oberbayern, A.

    2. Reto Gmür
      Reto Gmür · vor mehr als 5 Jahre

      @Annette Kerckhoff Hallo Annette, ich kann natürlich nicht für Timo antworten, aber als deklarierte Placebo-Therapie wäre sie wohl weniger schädlich. Man könnte z.Bsp. günstigen Bio-Zucker aus lokaler Produktion für diese Rituale verwenden, anstatt einem Homöopathie Riesen wie Boiron zu 600 Millionen € Gewinn verhelfen. Grüsse aus der Schweiz, R.

    3. Cornelia Gliem
      Cornelia Gliem · vor mehr als 5 Jahre

      @Annette Kerckhoff placebotherapie warum nicht. Gerade auch zu erforschen. Aber Homöopathie enthält teilweise gefährliche Inhaltsstoffe und ist extrem teuer. warum sollte das eine KK bezahlen und zb Zahnersatz und Brillen n i c h t ???

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