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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Corona hat das Arbeiten für viele verändert. Ein Effekt, der dabei entstehen kann, ist, dass man merkt, dass man seinen Job nicht mag. Weil so vieles wegfällt, was Arbeitstage sonst durchdringt, Gespräche mit Kolleg:innen in der Kaffeepause, An- und Abfahrtswege, die Atmosphäre im Büro. Was im Home Office bleibt, ist der nackte Job. Kann sein, dass er dann nicht mehr so gut aussieht. Oder dass die eigene Unzufriedenheit plötzlich nicht mehr zu übersehen ist. In diesem Interview spricht die Berufsberaterin Ragnhild Struss darüber, wie man erkennt, ob der Job wirklich Schuld daran ist, dass man unzufrieden ist. Wann man gehen sollte, und was man dafür tun kann, dass man seinen Job wieder mag.
Die Verantwortung sieht sie dabei durchaus (vielleicht zu sehr) bei den Arbeitnehmer:innen:
Wir sind durch Social Media sehr außen- und konsumorientiert geworden. Der Anspruch ist, dass das, was glücklich macht, von außen kommen soll. Das ist ein sehr hedonistisches Glücksverständnis. Wenn ich das auf den Job übertrage, übernehme ich wenig Verantwortung und zeige kaum Eigenengagement. Wenn ich aber ein anderes Glücksempfinden praktiziere, ein eudaimonisches, dann wende ich mehr Energie auf, um mein eigenes Leben und damit auch den Job für mich gut zu gestalten. Und natürlich ist das auch bei Bewerbungen von Vorteil, weil Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gefragt sind, die Eigeninitiative zeigen und Macher und Macherinnen sind.
Das ist ein guter Tipp, klingt aber auch ein bisschen nach „selbst Schuld, wenn du in deinem Job unglücklich bist“, zumal sie auch sagt, dass es eigentlich keine Kolleg:innen gibt, mit denen man nicht klarkommen kann – vorausgesetzt, die Person hat eine „gesunde Persönlichkeit“. Dennoch ist der Appell an Eigenverantwortung sicher nicht falsch. Sehr gut ist dieser Ratschlag:
Oft hilft die Wunderfrage: "Wenn ich morgen aufwachen würde und alles möglich wäre, wenn Angst, Geld oder die Meinung anderer keine Rolle spielen würde, wie sähe mein Traumjob aus?" Viele Menschen denken dann zu klein, aber man kann sich das Ideal ausmalen und es dann herunterbrechen auf einen normalen Job. Anschließend sollte man sich fragen: "Wie sehr ähnelt dieser Traumjob meinem aktuellen Job und kann ich etwas tun, damit mein Job sich dahingehend ändert?" Wenn man beispielsweise durch Unabhängigkeit und konzentriertes Arbeiten motiviert wird, kann man durch einen ruhigeren Arbeitsplatz oder mehr Arbeit im Homeoffice dafür sorgen, dass man im aktuellen Job zufriedener ist.
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