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Kopf und Körper

Heißer Scheiß des Sommers: Kalter Kaffee, Gin, Campari und Wermut

Daniel Erk
Stv. Redaktionsleiter Tagesspiegel Berliner, freier Journalist und Autor
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Daniel ErkMontag, 28.08.2017

Sinn und Unsinn von Essens- und Ernährungstrends waren an dieser Stelle schon mehrfach Thema – ebenso die ärgerlichen bis gefährlichen Nebenwirkungen jeder Art von, nun ja, letztlich landwirtschaftlichem Trend.

Und trotzdem mag ich diesen ganz manchmal überdrehten Unsinn, die Suche nach dem Neuen, dem nächsten Kniff, die Wiederentdeckung von Altem, die Kombination von Neuem und Altem, von Dingen, die so noch nicht zusammengebracht worden waren. Es ist eine ähnliche Euphorie und Freude wie als Achtjähriger vor der ausgekippten Lego-Kiste oder als 15-Jähriger beim Enträtseln von Rap-Samples: Nimm' was Altes, mach' was Neues, es braucht nur etwas Chuzpe und Mut.

Ja, die landwirtschaftlichen Auswirkungen der Avocadomanie sind ein Problem – sonst aber verstehe ich die Diskussion um Hypes und Hipster nicht. Menschen wie dieser unangenehme parlamentarische Staatssekretär im Finanzministerium (der sich noch nicht einmal zu seinem Beruf zu Wort gemeldet hat) erinnern mich an das alte schwäbische Mantra: Des hemmer no nie so gmacht, I brauch des net. Und diese Haltung ist natürlich der gewollte und beabsichtigte Tod jeder Freiheit und jeder Kreativität. Wie diese Menschen, die beim Brainstorming schon mit Einwänden kommen – einfach, weil sie selbst gar keine Idee, keinen Vorschlag, überhaupt gar nichts beizutragen haben. Außer Bedenken.

Aber ich schweife ab. Vergangenen Sommer saß ich häufiger in einer italienischen Bar in Mitte (alle Kellner waren schwul, sprachen kaum Deutsch, waren aber wahnsinnig nett) und stieß so auf den bittereren Verwandten des Negroni namens Old Pal. Morgens trank ich manchmal selbstgemachten Cold Brew.

Und natürlich freute ich mich aus genau diesen Lego-, Hiphop- und Chuzpe-Gründen, als mir eine Freundin gerade dieses vollkommen absurde, aber auch aufregende, naja, Rezept schickte: Cold Brew Negroni. Einfach beides zusammenkippen! 

Das probiere ich ganz sicher bald mal aus. Vielleicht, wenn ich am späteren Nachmittag eine besonders verwegene Idee brauche.

Heißer Scheiß des Sommers: Kalter Kaffee, Gin, Campari und Wermut

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