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Distillerie in Minnesota braut mittelalterliche Elixiere
Gesundheitswissenschaftlerin
BSc Komplementärmedizin MSc Gesundheitsförderung. Seit 1990 freie Journalistin Schwerpunkt Gesundheit/Komplementärmedizin. Arbeite fest in der Patientenaufklärung für Natur und Medizin e.V.. und die Uniambulanz Witten/Herdecke.
In der Medizingeschichte waren in Alkohol gelöste Heilpflanzen eine der wichtigsten Therapiesäulen. Kein Wunder: In Alkohol lassen sich Pflanzen gut konservieren und bestimmte Pflanzeninhaltsstoffe wie z. B. ätherische Öle besonders gut lösen. Der Synergieeffekt verschiedener Pflanzen kann ausgenutzt werden (so wie aus den Klassikern – Melissengeist, Schwedenbitter, Magenbitter, Karmelitergeist etc. – bekannt). Im Krankheitsfall liegt die Arznei bereits fertig vor und kann eingeflößt werden.
Noch heute ist die Tinktur eine wichtige „Darreichungsform“ für Heilpflanzen. Viele Rezepte aber gerieten in Vergessenheit.
Aus den USA nun wurde vor einigen Tagen darüber berichtet, dass die alte Tradition wieder auflebt, in einem Kooperationsprojekt ganz unterschiedlicher Profis - nämlich von Medizinhistorikern der Universität Minnesota, die sich mit alten Schriften auskennen, und Destillateuren, die wissen, wie man das Ganze praktisch umsetzt.
„Tattersall Distilling, near downtown Minneapolis, has earned a national reputation over the last few years for its award-winning gins, bitters and liqueurs. Soon, it may also be known for its plague water. An alcoholic concoction of Angelica root, gentian and about a dozen other herbs, plague water was popular among medieval apothecaries as a tonic to ward off a variety of diseases. Centuries later, it is one of eight forgotten spirits that Tattersall has resurrected in collaboration with the University of Minnesota and the Minneapolis Institute of Art. The company will introduce the spirits at an event on Sunday and Monday, including tastings, cocktails and food pairings, and offer at least one of them for sale this summer.“
Das ist eine win-win-Situation für beide Parteien: die Destillateure finden es „eye-opening“ zu sehen, wo ihre Kunst herkommt. Und die Historiker sind verständlicherweise begeistert, wenn das, was in den Büchern steht, tatsächlich zum Leben erweckt und im wahrsten Sinne des Wortes mit Spirit erfüllt wird.
Quelle: Clay Risen Bild: Jenn Ackerman EN nytimes.com
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