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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Das (siehe Überschrift) behauptet Charlotte Roche, die mit ihrer Familie aus der Stadt erst immer wieder aufs Land fuhr, um sich die Stadt erträglicher zu machen. Stattdessen wurde die Stadt für sie immer unerträglicher.
Mittlerweile hat sie ihren Wohnsitz aufs Land verlegt und kann Kackhaufen im Wald nach Tierart unterscheiden. In dieser Kolumne zerlegt sie alle typischen Argumente für die Stadt, bis nicht mehr viel davon übrig bleibt (auch wenn das Netflix-Argument etwas schwach ist). Man kann darüber streiten, aber ihr Fazit trifft schon ziemlich ins Schwarze:
Im Wald triffst du keine anderen Menschen, die dir voll auf den Sack gehen, und bist nicht gezwungen, Plakate zu lesen, Werbung in deinen Kopf zu lassen und anschließend bei Amazon einzukaufen. Die Natur will dir nichts verkaufen. Du sollst nur sein, im Hier und Jetzt. Glücklich.
Quelle: Charlotte Roche sz-magazin.sueddeutsche.de
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Und draußen auf dem Land hat man dann mit kleinbürgerlichem Nachbarschaftsterror zu tun und ist auf ein Auto angewiesen – der Weisheit letzter Schluss scheint mir das auch nicht.
Wenn man den Fortschrittsgehalt von Städten in der Geschichte betrachtet, ist das eine seltsam einfältige Kritik.
Es wird erst dann interessant, wenn man heutige Stadtentwicklungen (Mega-Städte mit Slums und geschützten Reichenvierteln, die Reduzierung des öffentlichen Raums, Wucherungen durch Bau- und Bodenspekulationen u. a.) ins Visier nimmt.