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Kopf und Körper

Designerbabys

Silke Jäger
Freie Medizinjournalistin

Ich lebe in Marburg und schreibe über Gesundheit und Gesundheitspolitik.

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Silke JägerMontag, 07.08.2017

Mit der Entdeckung der Genschere CRISPR/Cas9 ist es möglich geworden, einzelne Gene gezielt zu verändern. Damit könnten viele Erbkrankheiten in Zukunft ihren Schrecken verlieren, so die Hoffnung von Menschen, die mit (schweren) Erbgutschäden leben müssen – sei es, weil sie selbst betroffen sind oder ihre Kinder.

Gentechnische Versuche an Embryonen sind in Deutschland verboten. In einigen anderen Ländern hingegen nicht. So konnten Wissenschaftler aus Oregon/USA bei einem Experiment mit einem menschlichen Embryo nun einen Erfolg erzielen, über den viel zu lesen war, meist unter der Überschrift "Designerbabys".

Die Ergebnisse, kurz zusammengefasst: Es ist zum ersten Mal gelungen, ein krankheitstragendes Gen so durch ein gesundes zu ersetzen, dass das geschädigte Gen in keiner Zelle des Embryos mehr zu finden ist. In den Vorgängerversuchen enthielten stets einige Zellen der Embryonen nach der CRISPR-Reparatur weiterhin krankheitstragendes Erbgut. Die Wissenschaftler lernen aus diesem Versuch, dass es wichtig ist, Genreparaturen so früh wie möglich zu versuchen, nämlich bereits zum Zeitpunkt der Befruchtung.

Wie immer bei gentechnischen Entwicklungen werfen solche Erfolge viele ethische Fragen auf. Und erzeugen Angst. Schließlich weiß niemand, was passiert, wenn Erbgut über Generationen hinweg verändert und diese Technologie womöglich kommerzialisiert wird. Werden wir Huxleys schöne neue Welt erleben, in der Designerbabys in Reagenzgläsern wachsen?

In dieser emotional schwierigen Situation tut es gut, Lars Fischer zu lesen. Der Spektrum-Autor erklärt, warum Designerbabys durch diesen Versuch in weitere Ferne gerückt sind denn je. Weibliche Eizellen sorgen nämlich irgendwie – wie weiß man noch nicht – dafür, dass ihr eigenes Erbgut bevorzugt kopiert wird. Eine designte Vorlage hat also wenig Chancen sich durchzusetzen. Medizinische Anwendungen könnten so im Vordergrund bleiben.

Mit diesem Quiz aus der NYT kann man mehr über Genscheren lernen.

Designerbabys

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Kommentare 1
  1. Silke Jäger
    Silke Jäger · vor 7 Jahren

    Ich frage mich trotzdem, ob solche Versuche an menschlichen Embryonen überhaupt gemacht werden dürfen.

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