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“Cleane” Kosmetik ist Unsinn
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Über Gwyneth Paltrow und ihre problematische Rolle als Botschafterin für und Verkäuferin von cleaner Kosmetik habe ich hier schon einmal ein ziemlich lustiges, vor allem aber sehr lehrreiches Video gepostet, das meine Einstellung zu Naturkosmetik erschüttert hat. Auch in dem Interview mit der britischen Beauty-Expertin Caroline Hirons, das ich mit diesem piq empfehle, kommt Paltrow nicht so gut weg. Aber es geht um noch viel mehr. Hier einige der interessantesten Stellen:
"Clean skincare" ist Unsinn
Dahinter stecken Firmen, die versuchen, mit einer neuen Pflegelinie viel Geld zu verdienen. Geworben wird damit, dass in ihren Produkten keine Chemikalien seien. Dabei sind alle Inhaltstoffe chemisch hergestellt. Glauben die wirklich, es wäre ein gutes Geschäftsmodell, wenn der Rest von uns Cremes verkauft mit Giften, die Rötungen und Verbrennungen hervorrufen? Die tun gerade so, als ob die Konkurrenz in ihre Hautpflegeprodukte Arsen und Zyanid packt! Die EU hat die schärfsten Vorschriften in Bezug auf Hautpflege weltweit. Wir Hersteller müssen so viele Hürden nehmen, um unsere Produkte auf den Markt bringen zu können, die werden komplett durchanalysiert. Da ist gewiss kein Gift drin. Wenn ich inzwischen eine Werbemail bekomme, in der jemand sein Produkt als "clean" anpreist, lösche ich sie sofort, ohne sie zu lesen.
2. Auch Bio-Kosmetik ist Chemie
Die Ironie ist: Bio-Kosmetik heißt nicht automatisch, dass sie auch zwingend besser für den Planeten ist. Damit eine Pflanze wie Lavendel am Ende als Tropfen Öl in einer Creme landet, muss sie durch viele chemische Prozesse. Punkt. Und bei Sonnencreme heißt es jetzt, mineralische sei besser als chemische. Aber wer denkt eigentlich darüber nach, dass dafür Zink aus einer Mine geholt werden muss - bei der Kinderarbeit immer noch ein großes Thema ist?
3. Was braucht man wirklich?
Welche drei Produkte gehören unbedingt in jedes Badezimmer? Ein Reinigungsprodukt und eine Feuchtigkeitspflege - und außerdem eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor. Solange man sein Gesicht regelmäßig wäscht und ihm dann ein bisschen Feuchtigkeit zurückgibt plus morgens Sonnenschutz, kommt man gut mit dieser kleinen Auswahl aus.
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