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Zu teuer, zu nutzlos, zum Kotzen? – Drei Fragen an Virtual Reality

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsFreitag, 08.01.2016

Der wirklich miese Film Der Rasenmähermann bildete in den 1990ern den traurigen Zenit des ersten, großen Virtual-Reality-Hypes. Inhalt: Neon-greller Cybersex und teure, moderne Technik, die uns zu mörderischen Psychopathen macht. Na klar. Am Ende von Film und Hype bleibt lediglich die Frage übrig: Warum haben wir diesen Mist je ernst genommen? Mehr als 20 Jahre später ist die virtuelle Realität dem Mainstream so nahe wie noch nie. Die Oculus Rift lässt sich seit ein paar Tagen vorbestellen, andere VR-Brillen stehen kurz vor der Marktreife und günstige (aber qualitativ minderwertige) Lösungen wie Google Cardboard lassen sich bereits heute mit wenig Aufwand ausprobieren. Und die Fragen an den neuen VR-Hype klingen dann plötzlich doch wieder nach einem schlechtem Film:

Ist das nicht (immer noch) viel zu teuer und aufwendig?

Kann das auch etwas anderes als 360°-Pornos und Spiele?

Muss ich davon kotzen/alle meine Freunde töten?

Stuart Dredge stolpert beim Guardian zum Glück nicht blind in alte, kulturpessimistische Vorurteile. Virtual Reality ist mittlerweile absolut ernst zu nehmen und steht kurz davor, den Alltag zu durchdringen. Danach zu fragen, wer sich die Hardware wird leisten können, wie die virtuelle Realität alte Medienformen verändert und neue mediale Kontexte schafft und wie sich das alles auf unsere zunehmend technologisch überforderte Psychologie und Physiologie auswirkt, ist kein Witz mehr. Diese Fragen müssen gestellt werden. Dredge liefert alles andere als Antworten, aber er weist auf viele spannende Zusammenhänge (etwa VR-Journalismus und -Porn) hin, die uns in den kommenden Jahren sicher beschäftigen werden. Zumindest wenn uns Motion Sickness und Rasenmähermänner keinen Strich durch die Rechnung machen.

Zu teuer, zu nutzlos, zum Kotzen? – Drei Fragen an Virtual Reality

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