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Der letzte Mann – Udo Voigt sitzt als NPD-Abgeordneter im Europaparlament

Elisabeth Dietz
Redakteurin, Community Manager

An Literatur interessiert mich besonders, wie Mentalitäten und soziale Mechanismen sichtbar werden. Für das BÜCHERmagazin schreibe ich vor allem über Comics, Phantastik und digitale Literatur. Ich mag Konflikte, Tentakel und sprachliche Schönheit.

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Elisabeth DietzFreitag, 08.01.2016

Deutschland ist ängstlicher geworden, fremdenfeindlicher – und die NPD profitiert nicht davon. Rund 5000 Mitglieder hat sie heute. Der ehemalige Innenminister Hans-Peter Friedrich nannte sie schon 2013 eine „sterbende Partei“. Immerhin sitzt ein NPD-Mann im Europaparlament. Tobias Haberl hat Udo Voigt ein Jahr lang begleitet und ein vielschichtiges, faires Porträt geschrieben. Es gelingt ihm, genau den richtigen Abstand zu Voigt zu wahren. Er kommt ihm nahe genug, um ihn als Person zu erkennen, lässt sich aber nicht von ihm einnehmen. Er erlaubt sich und uns, hinter Voigts menschenverachtenden Ansichten einen Menschen zu sehen. Einsam, unfrei, beharrlich. Ein „in die Jahre gekommener Handelsvertreter, der ein Produkt zu verkaufen hat, das aus der Mode gekommen ist“. Überdies gewinnen wir Einblick in die sozialen Strukturen des Parlaments, insbesondere der rechten und rechtsextremen Parteien. Tobias Haberl beobachtet und formuliert anbetungswürdig präzise. Dieser Text gibt mir das Gefühl, etwas, das ich schon lange kenne, zum ersten Mal deutlich zu sehen. 

Der letzte Mann – Udo Voigt sitzt als NPD-Abgeordneter im Europaparlament

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