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Wir wissen, wo du gestern gewesen bist (und wen du dort getroffen hast)

Ole Wintermann
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Ole WintermannSamstag, 15.10.2016

Claire Burke berichtet in ihrem Artikel von den Erfahrungen, die die Firma Futurice mit sogenanntem “indoor mapping” macht. Die finnische Consultingfirma, die sich mit digitalen Innovationen beschäftigt, hat ihre Büroräume mit Sensoren ausgestattet, deren Daten für die Angestellten in einer App sichtbar werden. So das Internet of Things nutzend, können die Angestellten zum Beispiel auf ihrem Smartphone sehen, wo sich gerade welcher Kollege aufhält oder wo ein freier Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Ziel der App ist es, zur ad hoc Kommunikation zu ermuntern und es generell einfacher zu machen, Kollegen zu finden.

Die Büroräume wurden zu diesem Zweck mit Sensoren, Kameras und Luftgütesensoren ausgestattet. Jedoch ist nicht Jede/r glücklich damit: Als Sensoren erkennen sollten, ob eine Toilette gerade frei oder besetzt ist, regte sich Widerstand unter den Angestellten.

Dies wirft ein Schlaglicht auf die Privatsphäre am Arbeitsplatz; mag es für den Einen nützlich sein, zu wissen, wo sich der Kollege, mit dem er sprechen will, gerade aufhält, kann es für andere möglicherweise eine Quelle für Klatsch und Tratsch sein (sicher auch eine Form von Kommunikation ...).

Futurice hält dagegen, dass die App von den Angestellten selbst entwickelt worden ist und ihr Einsatz “völlig freiwillig” ist. Die Daten verlassen das Büro nicht (aber via App?), es gibt keine Speicherung in einer Cloud oder eine sonstige Aufzeichnung.

Das IoT, so die Meinung der Analysten, bietet ein großes Potential, um die Produktivität oder die Zufriedenheit von Teams zu erhöhen. Futurice bleibt meiner Meinung nach die Antwort etwas schuldig, warum diese Sensoren die Produktivität steigern sollten. Aber vielleicht gehört das Ausprobieren der neuen Möglichkeiten einfach dazu.

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