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Kurator'in für: Kopf und Körper Fundstücke
Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.
Reporter Raphael Thelen reist einen Monat durch Sachsen, um herauszufinden, was los ist - warum man hier noch "Neger" sagt, über die Wende klagt, Landser-Heftchen auf dem Marktplatz kaufen kann, warum Pegida und die Neue Rechte hier so leicht Fuß fassen konnten.
Seine erste Station ist Aue, eine Kreisstadt im Erzgebirge. Thelen ist geschockt: "Ich berichtete in den vergangenen Jahren über die Gewalt auf dem Tahrir-Platz, fuhr mit der Bundeswehr in Afghanistan Patrouille, recherchierte während des Bürgerkriegs in den syrischen Kurdengebieten. Aber nach vier Tagen in Aue bin ich zu eingeschüchtert, um mich frei zu bewegen."
Ich stamme aus der Region und habe auch in Aue und Umgebung einst gearbeitet. Thelens Beobachtungen sind präzise und geben einen vorurteilsfreien Einblick in den normalen sächsischen Wahnsinn beziehungsweise die wahnsinnige Normalität in Sachsen.
Was das Projekt "Neue Normalität - Eine Reise Durch Sachsen" auszeichnet, ist, dass Thelen verstanden hat, dass die Gründe für die latente Gewalttätigkeit tiefere Wurzeln haben müssen als die Flüchtlingskrise - dass Fremdenhass Gründe hat, die über persönliche Besitzstandsverhältnisse, Charaktereigenschaften und Intelligenzquotienten hinaus gehen.
Den Namen für sein Projekt hat Thelen aber falsch gewählt. Was hier gerade passiert, ist nicht die Neue Normalität. Das ist die Normalität schon seit der Wende. Und es gibt nicht wenige, die sagen würden, es war seither schon schlimmer mit den Neonazis, als es heute ist.
Thelen bemerkt, wie fremd ihm dieser Osten ist, quasi der Balkan Deutschlands, mehr Klischee und Spielwiese größerer Interessen als ein echter Teil der Bundesrepublik mit den börsennotierten Unternehmen, und öffnet eine Kellertür der jüngsten deutschen Geschichte, durch die hoffentlich und endlich noch ganz viele gehen werden: Könnte es sein, dass die Menschen im Osten während der Transformation von Diktatur und Polizeistaat zu Demokratie und Kapitalismus in Grundfesten erschüttert wurden, die bis heute wanken? Und dass diese Erschütterungen zu oft mit dem Begriff "Jammer-Ossi" einfach abgetan wurden?
Quelle: Raphael Thelen neuenormalitaet.de
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Ich stimme überein, dass viele Menschen vor Ort durch den gesellschaftlichen Wandel erschüttert sind.
Da ich aber auch in Krisengebieten arbeite, zur Zeit eine neue Recherche in ein solches vorbereite, letztes Jahr zum 200. Geburtstag Otto von Bismarcks zu Veranstaltungen quer durch Deutschland reiste, auch in sächischen Städten las und übernachtete, ist der Vergleich der Stadt Aue mit Bürgerkriegsgebieten für mich unglaubhaft.
Allein schon, dass die beiden Reisenden Zeitzeugen suchen und diese exemplarisch darstellen, die den Film DAS LEBEN DER ANDEREN untertrieben finden, zeigt für mich ihre Voreingenommenheit.