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Wie weit reicht das rechtsextremistische Netzwerk in der Bundeswehr?

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsFreitag, 13.09.2019

Der Mann führt ein Doppelleben. Er dient in der Bundeswehr als Offizier, gleichzeitig hat er sich eine Identität als syrischer Flüchtling geschaffen. Und dieses riskante Spiel beginnt er nicht ohne Ziel. Franco A. hat einen Plan, und er hat ihn aufgezeichnet, bis ins Detail.

Mit seinem Motorrad, einer Suzuki GS 500 EU, will er quer durch Deutschland fahren, von Offenbach nach Berlin. In der Hauptstadt will er dann das Auto nehmen. Er plant nach Frankreich aufbrechen, in Elsass, danach wieder zurück nach Deutschland, nach Bayern.

"Franco A. hat aufgeschrieben, wie sein Weg verlaufen soll. Die Notizen liegen dem Bundeskriminalamt vor", schreibt Jörg Köpke. "Aber das dunkle Geheimnis, das hinter dem Weg steht, lässt sich selbst für die Ermittler nicht ganz sicher festlegen. Doch sie haben eine Hypothese."

In Berlin habe Franco A. einen Terroranschlag verüben wollen. Ein Komplize habe demnach eine Schrotflinte per Bahn in die Hauptstadt bringen sollen. Nach der Tat wäre er in die Kaserne bei Straßburg zurückgekehrt, um dann mit einem Wagen zunächst nach Bayreuth und später nach Erding zu fahren.

Noch immer aber bleiben viele Fragen offen. Wie gelang es Franco A. über Monate hinweg ein Doppelleben führen? War er ein „als Flüchtling verkleideter Hobbyermittler im deutschen Asylwesen“, wie sein Rechtsanwalt angibt? Oder ein rechtsextremistischen Terrorist in der Bundeswehr? Reicht ein solches Netzwerk sogar weit hinein in deutsche Sicherheitsbehörden und Geheimdienste?

Die Notizen und Kladden von Franco A. seien eindeutig, schreibt Köpke. "Und auch die Analysen der Beamten des Bundeskriminalamtes lassen keinen Zweifel daran, dass es sich bei Franco A. um keinen gewöhnlichen Fall in der deutschen Bundeswehr- und Kriminalgeschichte handelt."
Wie weit reicht das rechtsextremistische Netzwerk in der Bundeswehr?

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