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Wie Rassisten Gentests rechtfertigen
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Der Spitzenkandidat der Thüringer AfD, Björn Höcke, faselt vom "Volkstod durch Bevölkerungsaustausch" und von den "Interessen der autochthonen Bevölkerung" (genauer beschreibt das dieser Artikel auf Zeit Online).
Ich möchte deshalb diesen Artikel des US-Magazins "The Atlantic" empfehlen, der beschreibt, was passiert, wenn White Supremacists (Rassisten, die einer Vorstellung von weißer Vorherrschaft anhängen) einen Gentest machen. Das nationalistische Forum "Stormfront" (seufz) findet Gentests eigentlich gut, weil das ja eine Möglichkeit ist, die überlegenen Gene nachzuweisen. Nur kriegt natürlich nicht jeder ein Nazi-Traum-DNA-Ergebnis.
Ein Forscherteam hat über 3000 Posts auf Stormfront analysiert, die über einen Zeitraum von mehr zehn Jahren veröffentlich wurden, und in denen mindestens ein User die Ergebnisse seines Gentests veröffentlicht haben. Wenn das Ergebnis nicht zufriedenstellend war, kam es zu drei Arten von Reaktionen.
1. Dumme Sprüche
“When you look in the mirror, do you see a Jew? If not, you’re good”
“I think 23andMe might be a covert operation to get DNA the Jews could then use to create bio-weapons for use against us.”
(23andMe ist ein Gentest-Anbieter).
2. Weniger dumme Sprüche
When companies like 23andMe or AncestryDNA return a result like 23 percent Iberian, for example, they’re noting similarities between the customer’s DNA and people currently living in that region. But people migrate; populations change. It doesn’t pinpoint where one’s ancestors actually lived.
3. Nachdenken (aber weiterhin rassistisch bleiben)
Hypothetically, I might take a DNA test and find that I don’t qualify for every nation and every nation’s standards, though I'm sure that at least one of those nations (and probably many of them) will have standards that would include me.
Übrigens: Das "Zentrum für politische Schönheit" soll 2017 angeblich heimlich Höckes DNA analysiert haben. Demnach soll er "ausgewanderter Portugiese" sein. Aber wie die Aktionskünstler an Höckes DNA gekommen sein wollen, haben sie nicht erklärt.
Quelle: Sarah Zhang EN theatlantic.com
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