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Wie leben arme ältere Frauen in einer reichen Stadt? Ein Projekt hat ihre Geschichten gesammelt

Paula-Irene Villa
Professorin für Soziologie und Gender Studies
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Paula-Irene VillaMontag, 04.03.2019

Armut ist hierzulande nicht immer offensichtlich. Sie ist bisweilen ganz gut versteckt. Wohl auch, weil sie so schambesetzt ist. Besonders dann, wenn es die trifft, die 'doch eigentlich' gar nicht arm sein sollten. Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, z.B. als Kosmetikberaterin. Menschen, die ihr Leben lang für andere gesorgt haben: als Alleinerziehende, mit zum Teil chronisch kranken Kindern oder als Altenpflegerin.  

Frauen ziehen dabei empirisch und bislang strukturell die schlechteren Karten, sind also besonders häufig von Altersarmut betroffen. 

Viele Frauen waren und sind stark familienorientiert, für so etwas waren die Männer nicht zuständig. Brüche in Lebensläufen wie Scheidungen sind ein hoher Risikofaktor und waren in den 70er und 80er Jahren noch enormere Einschnitte als heute. Die Frauen mussten von vorn beginnen, waren die Vorreiterinnen, die sich emanzipiert haben, oft von sehr patriarchalen Ehemännern. Aber auf lange Sicht haben sie den Kürzeren gezogen.

Im Gespräch mit der taz erläutert die empirische Kulturwissenschaftlerin Irene Götz (LMU) ihr Projekt. Sie und ihr Team haben im reichen München mit armen, älteren Frauen gesprochen – ihre Lebensgeschichten gesammelt, deren Situationen nachvollziehbar gemacht. Das Buch erscheint in einigen Tagen.

Wie leben arme ältere Frauen in einer reichen Stadt? Ein Projekt hat ihre Geschichten gesammelt

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