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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Dennis Basaldella, Jahrgang 1982, studierte Filmregie in Rom und Europäische Medienwissenschaft als Bachelor und Master an der Universität Potsdam. Von 2014 bis 2020 war er als Mitarbeiter und Leiter im Filmarchiv des Filmmuseums Potsdam tätig und arbeitete im Forschungsprojekt „Regionale Bilder auf Filmen (1950–1990)“ zum DDR-Amateurfilm des Filmmuseums mit. Seine Dissertation „Ein Leben für den Film. Der freie Filmhersteller Horst Klein und das Film- und Fernsehschaffen in der DDR“ an der Universität Hamburg erschien 2020 beim Büchner-Verlag und war 2021 in der Shortlist der Kategorie „Bücher“ für den Willy-Haas-Preis nominiert. Er arbeitet und forscht vor allem zu den Themen DDR, Filmgeschichte und Biografien.
Wer die Diskussionen der letzten Wochen aufmerksam verfolgt hat, dem ist der Exodus der Twitter-User:innen nicht entgangen. Denn seit Milliardär Elon Musk den Social Media Anbieter im zweiten Anlauf übernommen hat, denken viele Menschen immer häufiger darüber nach, ihren Account stillzulegen und zu Mastodon zu wechseln.
Dass Musk – der aus seiner immer wieder aufkommenden Sympathie für Trump keinen Hehl macht – Twitter vor dem sicherlich auch berechtigten finanziellen Hintergrund zunehmend zu einem gewinnorientierten, aber auch teils fast schon autoritären Kurznachrichtendienst umbaut, ist jedoch nur das Resultat einer Entwicklung, die schon vorher begonnen hat. Bereits während Trumps Wahlkampf und seiner Präsidentschaft war Twitter zu einem Ort geworden, wo es problemlos möglich war, Fake News und Hass unter die Menschen zu streuen. Spätestens mit der Pandemie kam das Problem auch bei den deutschen User:innen an. So haben in den letzten 2 1/2 Jahren nicht nur rechte Parteien, sondern auch zahlreiche Querdenker:innen und Verschwörungstheoretiker:innen Twitter immer wieder genutzt, um Falschinformationen zu streuen, aber auch ihre toxische Atmosphäre sowie Hass und Hetze gegen die Wissenschaftler:innen und Politiker:innen zu verbreiten, die wiederum versucht haben, uns aus der Krise zu retten. Ironischerweise bot Twitter in dieser Zeit auch der Wissenschaft einen neuen Weg, um ihr Wissen an ein großes Publikum zu verbreiten und so den Menschen zumindest einen weiteren Leitfaden zu geben, um sicher durch die Pandemie zu kommen.
Die "Causa Twitter" ist am Ende jedoch nur ein Sinnbild eines anderen Problems. Während Populismus den Menschen vorgaukelt, einfache Lösungen für komplexe Probleme zu haben – obwohl es oft eigentlich keine einfachen Lösungen gibt – und Twitter ein willkommenes Vehikel dafür ist, lässt sich Wissenschaft nicht auf 280 Zeichen reduzieren. Im Gegenteil. Wissenschaft ist komplex, teils widersprüchlich, weil sie ihre eigenen Aussagen widerlegt, aber auch deswegen, weil sie immer im Prozess und nie abgeschlossen ist.
Dass die Twitter-Übernahme eine Gefahr für die Meinungsfreiheit und damit auch für die Verbreitung von wissenschaftlichen Fakten ist, steht außer Frage und sollte uns alle aufhorchen lassen. Dennoch müssen sich die Wissenschaft und die Wissenschaftskommunikation nun umso mehr der grundsätzlichen Frage stellen: wie erreiche ich eine breite Masse und werde zugleich dem Bedürfnis vieler Menschen gerecht, die Informationen nur in kleinen Social Media Häppchen verdauen können oder wollen. Ob dafür das Tröten mit 500 Zeichen – wie im Artikel diskutiert – der bessere Weg ist, muss sich noch zeigen und ist eigentlich nur ein weiterer Schritt in diesem Prozess.
Quelle: picture alliance / Geisler-Fotopress / John Nacion Bild: DLF www.deutschlandfunk.de
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Interessant! Darüber, wie wichtig Twitter für Wissenschaftlerinnen ist, habe ich, ehrlich gesagt, in diesem Kontext noch kaum nachgedacht. Dabei ist es völlig klar. Ich hoffe, falls Twitter tatsächlich demnächst am Ende sein sollte, dass es einen neuen Ort geben wird für "diese virtuelle Wissenschaftskonferenz, an der jeder teilnehmen kann".