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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Im Vorfeld der Europawahl hat der stern ein intensives Interview mit dem Soziologen Andreas Reckwitz geführt, über das man nicht einfach so hinwegliest. Bei den Wahlen Ende Mai könnte sich unmissverständlich zeigen, dass es auf unserem Kontinent mittlerweile eine "Internationale des Rechtspopulismus" gibt. Mit anderen Worten: Beim Rechtspopulismus handelt es sich nicht um vorübergehende Irrwege einzelner Gruppen, sondern um ein Symptom eines tiefen gesellschaftlichen Wandels mit Gewinnern und Verlierern. Natürlich ist ein Wandel an sich nichts Ungewöhnliches. Aber dieses Mal sind die Folgen für Gesellschaft, Demokratie und Parteien von erheblicher Wucht: "Was wir jetzt erleben, sind Konflikte im zentralen Gefüge, zwischen gesellschaftlichen Großgruppen, ausgelöst durch einen tief greifenden ökonomischen, sozialen und kulturellen Wandel." Neue Fronten eröffneten sich, die bereits zu ungewöhnlichen Bündnissen führen. Statt Nostalgie müsse die Politik wieder stärker regulierend eingreifen. Reckwitz spricht gar von einem "neuen historischen Kompromiss", der zu organisieren sei. Wie umfassend dieser sein muss, zeichnet sich allerdings noch kaum ab.
Quelle: Interview: Tilman Gerwien Bild: Gordon Welters / ... Artikel kostenpflichtig blendle.com
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