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Warum nur die wenigsten Exoplaneten lebensfreundlich sind

Robert Gast
Physiker, Wissenschaftsjournalist
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Robert GastDienstag, 17.09.2019

Vergangene Woche sorgte mal wieder ein Exoplanet für Schlagzeilen: Forscher haben in der Atmosphäre von »K2-18b« Wasserdampf nachgewiesen. Die mediale Berichterstattung darüber ging leider ziemlich daneben. Vermutlich handelt es sich bei dem 110 Lichtjahre entfernten Planeten mitnichten um eine erdähnliche, lebensfreundliche Welt, wie viele Medien suggerierten. Stattdessen dürfte K2-18b eher einer Mini-Version des Neptuns ähneln – dessen Gashülle ebenfalls Wassermoleküle enthält.

Es wäre falsch, aufgrund des jetzigen Kenntnisstandes von einem lebensfreundlichen Planeten zu reden. So können die Forscher die Menge des Wasserdampfs nur ungenau beziffern. Zudem folgt aus der Existenz des Wasserdampfs nicht, dass es auf der Oberfläche des Planeten flüssiges Wasser geben muss. Auch in der (dünnen) Marsatmosphäre kommt Wasserdampf vor, obwohl der Mars heute staubtrocken ist. 

So beschreibt es die NZZ in einem lesenswerten Artikel zu dem Thema. Darin haben die Kollegen noch mal ganz ausgeruht aufgeschrieben, was man wissen muss, um Meldungen wie die von K2-18b richtig einzuordnen. Herausgekommen ist ein sehr informatives Stück, das anhand von gut gemachten Infografiken zusammenträgt, was wir bisher über Leben auf Exoplaneten sagen können.

Aus dem Artikel geht noch ein anderer Grund hervor, weshalb Forscher ihre Begeisterung für interessante, aber doch nicht sensationelle Exoplaneten-Entdeckungen zügeln sollte: Die bedeutendsten Funde werden garantiert noch kommen – und mit großer Sicherheit werden sie deutlich spannender sein als K2-18b.

Kennen wir bereits die meisten erdähnlichen Planeten? Bei weitem nicht. Und vermutlich kennen wir noch nicht einmal die interessantesten. Zwar hat man in den letzten Jahren einige Dutzend Exoplaneten nachgewiesen, die eine ähnliche Masse wie die Erde besitzen und in der habitablen Zone ihres Sterns kreisen. Aber die wenigsten dieser Kandidaten eignen sich dafür, um mit zukünftigen Teleskopen nach Spuren des Lebens in ihrer Atmosphäre zu suchen.
Warum nur die wenigsten Exoplaneten lebensfreundlich sind

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