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Warum das Geschäft mit den Schweinen so zum Himmel stinkt

Christian Gesellmann
Autor und Reporter

Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.

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Christian GesellmannMontag, 10.04.2017

Massentierhaltung ist scheiße, das weiß eigentlich jeder, der damit kein Geld verdient. Kaum eine Reportage hat das in den USA so sehr ins Gewissen zurückgerufen wie dieser Artikel von Jeff Tietz über den größten Schweinefleischproduzenten der Welt: Smithfield. Ein wesentlicher Teil des Artikels widmet sich der toxischen Schweine-Scheiße, die bereits ganze Öko-Systeme inklusive der darin lebenden Menschen darin zerstört hat.

Wenn der Countdown zum Jüngsten Gericht irgendwann runtertickt, werden vor dem Fegefeuer ein paar Plätze in der Warteschlange für die Verantwortlichen des Schweine-Imperiums von Smithfield reserviert sein. 

Wenn du dich fragst, warum du eine zehn Jahre alte Reportage über einen amerikanischen Schweinefleischproduzenten lesen solltest, hier die drei wichtigsten Gründe:

1) Im Vorwort zur deutschen Ausgabe seines Buches Tiere Essen (2010), schreibt Jonathan Safran Foer: "Die Massentierhaltung war eine amerikanische Erfindung. Die routinemäßige und Grausamkeit und die Umweltzerstörung, die mit der Massentierhaltung einhergehen, sind heute jedoch ein weltweites Phänomen. Deutschland", so Foer,  "ist das Land, dessen landwirtschaftliche Methoden den amerikanischen am meisten ähneln."

2) Etwa 98 Prozent aller Schweine und Hühner, die für den Verzehr bestimmt sind, stammen in Deutschland aus Massentierhaltung - das sind über 500 Millionen Tiere im Jahr. Überleg mal, wie oft du Fleisch mit einem Bio-Siegel kaufst, und wie oft das deine Freunde tun und frage dich, wie diese Zahlen zusammen passen. 

3) Smithfield-Fleisch wird nicht nur in den USA gegessen, denn das Unternehmen ist über Beteiligungen oder Töchter u.a. auch in Deutschland, Polen und Rumänien aktiv, hält zum Beispiel "37 Prozent an der Campofrío Food Group, einem der führenden europäischen Fleischverarbeiter. Der ist mit Wurstprodukten der Marken Aoste und Fiorucci auch in den Kühltheken hiesiger Supermärkte vertreten und bietet unter anderem Produkte des Diätkonzerns Weight Watchers an. Zudem geht Smithfields Fleisch an Großabnehmer wie McDonald’s", heißt es in diesem Zeit-Artikel von 2013. Und Smithfields Einfluss hat sich seitdem nicht verringert, im Gegenteil. 

Warum das Geschäft mit den Schweinen so zum Himmel stinkt

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