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Kurator'in für: Fundstücke Klima und Wandel Feminismen
Dr. Michaela Haas schreibt Kolumnen für die Süddeutsche Zeitung und Lösungsreportagen für David Byrnes Magazin Reasons to be Cheerful, weil sie davon überzeugt ist, dass es selbst für die drängendsten Weltprobleme Lösungen gibt. Sie ist Mitglied des Solutions Journalism Network und Autorin mehrerer erfolgreicher Sachbücher. 2024 erschien ihr jüngstes Buch 108 Arten, dem Leben einen Sinn zu geben (OW Barth, 2024).
Michaela arbeitet als Reporterin und Kolumnistin für die Süddeutsche Zeitung, GEO, Neue Zürcher Zeitung, Die Zeit, u.a. In Amerika erschienen ihre Artikel unter anderem in der New York Times, Mother Jones, Al Jazeera, Huffington Post, Psychology Today, CBS, u.a. Zuvor war sie unter anderem Moderatorin des ARD-Kulturweltspiegels und von Diskussionssendungen wie Live aus dem Alabama.
Dass Andreas Baader den Richter in Stuttgart-Stammheim anschrie: "Du Schwein, du verdammtes!" sowie die Worte von RAF-Verteidiger Otto Schily und die Argumentation von Ulrike Meinhof kennen wir nur durch Zufall. Die Tonbandaufnahmen des historischen Prozesses überlebten nur, weil sie vergessen wurden. Normalerweise werden sie gelöscht, und die meisten Prozesse werden erst gar nicht aufgezeichnet.
Annette Ramelsberger, die großartige Gerichtsreporterin der SZ, zeigt in diesem lesenswerten Essay anhand zahlreicher Beispiele, warum das ein Problem ist:
Die Denkmäler des Rechtsstaats sind nicht aus Stein. Die Denkmäler des Rechtsstaats bestehen aus Papier, Tönen, Atmosphäre. ... Nur hält der deutsche Rechtsstaat solche Denkmäler für verzichtbar.
In anderen Ländern sind Aufzeichnungen von Gerichtsverhandlungen längst Standard. Nur in Deutschland nicht.
Was die Staatsanwälte in den Mauerschutzprozessen über die Schuld der Grenzsoldaten sagten, was der Anwalt von Erich Honecker zu seiner Verteidigung vorbrachte, wie sich der Vater eines NSU-Opfers im Gerichtssaal auf den Boden warf, alles nicht im O-Ton erhalten. Manche Holocaust-Überlebende, die extra von weither angereist waren, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, zeigten sich geschockt, wenn sie hörten, dass ihre Worte nicht aufgezeichnet werden. Sie wollten doch Zeugnis ablegen, auch für die Nachwelt.
Ich würde sogar sagen, dass andere Länder bei der Veröffentlichung von Gerichtsprozessen zu weit gehen. Ich war schockiert, als ich erstmals einen amerikanischen Justizfall recherchierte und ohne weiteres online Zugang bekam zu privaten Details. Seit der Pandemie kann man sich ohnehin häufig per Zoom direkt in internationale Gerichtssäle als Zuschauer einklicken. Deutsche Richter dagegen klammern sich an das andere Extrem.
In Deutschland kann man noch nicht einmal die großen historischen Prozesse nachlesen. Und so endet Ramelsbergers Analyse mit den berechtigten Fragen:
Wie lange wollen Gerichte es noch dem Engagement von Bürgern oder Journalisten überlassen, jedes Wort mitzuschreiben? Wie lange noch wird dieser geschichtliche Schatz ignoriert?
Quelle: Annette Ramelsberger Bild: imago images/Flor... Artikel kostenpflichtig sz.de
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