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Von der Illusion journalistischer Neutralität

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
Zum Kurator'innen-Profil
Jürgen KluteDonnerstag, 14.10.2021

In diesem Artikel schreibt taz-Redakteuerin Ulrike Herrmann über Ulrike Herrmann. Deren wirtschaftspolitische Beiträge ich sehr schätze. Obgleich ich nicht den Grünen angehöre, sondern der LINKEN. Ich erwähne das, weil es genau darum geht in Ulrikes Herrmanns Artikel: Um die Frage, ob Journalisten, die einer Partei angehören und dies auch offenlegen, noch neutral schreiben können.

Ulrike Herrmann schreibt, dass sie seit vielen Jahren Mitglied der Grünen ist. Nur bisher habe sich niemand daran gestört. Das hat sich geändert, so dass sie es für angemessen hielt, ihr Verständnis von Neutralität bzw. Parteilichkeit in einem Artikel zu erläutern.

Herrmann räumt dankenswerterweise mit einer nativen Vorstellung von Neutralität auf. Neu ist ihre Argumentation selbstverständlich nicht. Aber es ist gut, sie gelegentlich öffentlich zu wiederholen und daran zu erinnern, dass Zeitungen, Redaktionen und auch Journalistinnen und Journalisten interessengebunden sind, weltanschauliche Prioritäten haben und auch eine Leserschaft, für die sie berichten, analysieren und kommentieren. Die entscheidende Frage ist, ob mensch sich dessen bewusst ist und damit offen umgeht. Nur dann entstehen interessante und erkenntnisproduzierende öffentliche Debatten. Also einen herzlichen Dank von dieser Stelle für diesen Beitrag an die Autorin.

Von der Illusion journalistischer Neutralität

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Kommentare 9
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor fast 3 Jahre

    Ich denke, die Forderung nach Neutralität ist auch Unsinn. Nur, wenn ein Journalist berichtet, dann sollte er versuchen zu berichten was ist. Und wenn er seine Meinung sagt, dann sollte er das deutlich machen. Meist merkt man es sowieso.

    1. Christoph Zensen
      Christoph Zensen · vor fast 3 Jahre

      Sagen-was-ist-Augstein war übrigens nicht nur Parteimitglied bei der FDP, sondern sogar kurzzeitig Bundestagsabgeordneter.

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor fast 3 Jahre

      @Christoph Zensen Letzteres wußte ich nicht.

  2. Christoph Zensen
    Christoph Zensen · vor fast 3 Jahre · bearbeitet vor fast 3 Jahre

    Wieder einmal ein Erfolg für die Appell-zur-Neutralität-Strategie. Man konnte es tatsächlich in den Wochen vor diesem Text beobachten, wie die Grünen-Mitgliedschaft als Angriff gegen Ulrike Herrmann benutzt wurde. Ich habe sie immer bewundert, dass sie sich getraut hat, ihre Parteimitgliedschaft öffentlich zu machen.

    Als ich zu meinem Piq (https://www.piqd.de/me...) recherchiert habe, waren es zwei Talkshow-Auftritte von Herrmann, auf die sich die üblichen Verdächtigen besonders gestürzt haben.

    1. Der Auftritt bei Maischberger am 15. September: https://twitter.com/Ma...

    2. Der Auftritt bei Lanz am 7. Oktober: https://twitter.com/Nu...

    An die Redaktionen wurde auf Twitter immer wieder die Forderung erhoben, man solle den Untertitel "Journalistin" durch "Parteimitglied bei den Grünen" ersetzen.

    Ich glaube nicht, dass sich Ulrike Herrmann von diesen Forderungen hat einschüchtern lassen. Ich denke eher, dass der Punkt von den Redaktionen an Herrmann herangetragen wurde: "Sehen Sie, Frau Herrmann. Wir bekommen wegen Ihrer Parteimitgliedschaft viel Kritik aus dem Netz. Unsere Glaubwürdigkeit als neutrale Instanz ist nun einmal unser höchstes Gut. Sie verstehen sicherlich...."

    1. Christoph Zensen
    2. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor fast 3 Jahre

      Danke für die Ergänzungen.

  3. Der Barde Ralph
    Der Barde Ralph · vor fast 3 Jahre

    Ein Artikel, der zeigt, dass Journalisten auch "nur" Menschen sind.

    1. Jürgen Klute
      Jürgen Klute · vor fast 3 Jahre

      Ja, einerseits zeigt der Artikel, dass Journalist*innen auch "nur" Menschen sind. Aber die Kernbotschaft scheint mir doch noch etwas anders akzentuiert zu sein. Ich habe Ulrike Herrmann so verstanden, dass es nicht nur um menschliche Unzulänglichkeiten geht, sondern vor allem darum, dass die Zeitungen/Medien, für die Journalist*innen arbeiten ja auch weltanschaulich-politisch geprägt sind. Die taz halt grün, das nd rot, die FAZ schwarz, DIE ZEIT eher liberal. Kein Medium ist neutral. Das zeigt sich z.B. in der Auswahl der Nachrichten, die aufgenommen werden, in der Art der Berichterstattung über ein Ereignis und die Wertung und Kommentierung eines Ereignisses. Wenn das nicht so wäre, bräuchten wir nur eine Zeitung, die einfach nur aufschreibt, was passiert ist. Aber das, was passiert, hat aus unterschiedlichen Perspektiven unterschiedliche Bedeutungen. Das herauszustellen war nach meinem Verständnis das Anliegen von Ulrike Herrmann.

    2. Der Barde Ralph
      Der Barde Ralph · vor fast 3 Jahre

      @Jürgen Klute Mein Kommentar ist sehr verkürzt. Ich stimme ihnen, in allem, sehr gerne zu

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