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Fundstücke

Über das "Frauenproblem" in der Berliner Start-Up-Szene (und darüber hinaus)

Cornelia Daheim
Zukunftsforscherin
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Cornelia DaheimFreitag, 12.10.2018

Wie die Autorin Franziska Holzfurtner vom Tagesspiegel es selbst über einen Nebenjob erfahren hat, gibt es wenig Frauen in der Berliner Start-Up-Szene, und zudem ein veraltetes Rollenbild:

Denn obwohl die Produktpalette der Firma mit Big Data und Machine Learning die progressivsten Technologien umfasste, ging es bei der Rollenverteilung weiterhin zu wie in den 50er Jahren: Die Männer führten – Susi, Fee und Mausi führten aus. In den Verkaufsgesprächen mit unseren mittelständischen Kunden habe ich keine einzige Frau getroffen. (...) Der Start-up-Monitor des Branchenverbands Bitkom zeigt: Der durchschnittliche Berliner Gründer ist 35,2 Jahre alt und männlichen Geschlechts. Lediglich 16 Prozent der Berliner Gründer sind weiblich.

Als mögliche Gründe führt sie den niedrigen Anteil von Frauen in MINT-Fächern an, der "Confidence Gap" (durch den sich weniger Frauen als Männer eine Gründung zutrauen), aber auch zu wenig gezielte Frauenförderung. Zudem wirken auch die bekannten reinen Frauen-Start-Ups zu oft "rollenkonform". Letztlich aber - und hier wird der Artikel richtig interessant - lenke der Fokus auf Start-Ups davon ab, dass es die existierenden weiblichen Gründerinnen strukturell schwer haben, und zum Beispiel eher Unterstützung durch Mikrokredite helfen würde. 

Dabei bräuchten viele weibliche Unternehmerinnen gar keine disruptive Idee und auch keinen „Smart-Workplace“ mit Bällchenbad, Protein-Bar und Mitarbeiter-„Gym“, sondern lediglich ein verlässliches soziales und finanzielles Sicherheitsnetz. 

So geht es also nicht nur um ein Berliner Problem, und auch keins allein der Start-Up-Branche, sondern um Fragen der Förderungs- und Finanzierungsstrukturen. 

Über das "Frauenproblem" in der Berliner Start-Up-Szene (und darüber hinaus)

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