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Stadtplaner Mikael Colville-Andersen: "Städte sind der Schlüssel, um den Klimawandel zu bekämpfen"

Simon Hurtz
Journalist, Dozent, SZ, Social Media Watchblog

Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
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Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.

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Simon HurtzDonnerstag, 03.10.2019

Auf der Republica hat Mikael Colville-Andersen einen Vortrag über urbane Mobilität gehalten. Seitdem bin ich ein Fan des kanadisch-dänischen Stadtplaners. Ich bin überzeugt: Wenn mehr Regierungen und Verwaltungen auf ihn hörten, wären unsere Städte fahrradfreundlichere und lebenswertere Orte. Das bekannteste Beispiel dafür ist Kopenhagen.

In diesem Interview geht Colville-Andersen bei keinem Thema richtig in die Tiefe, aber er spricht wichtige Aspekte an und liefert interessante Denkanstöße. Zum Beispiel schlägt er vor, Autos mit Warnhinweisen auszustatten, wie sie auf Zigarettenpackungen vorgeschrieben sind. Autofahren müsse "das neue Rauchen sein", fordert Colville-Andersen:

Was wäre, wenn ab Montag alle Autos mit Warnhinweisen fahren müssten? Das würde die Wahrnehmung des Autos komplett verändern. Dann würden wir vielleicht bemerken, dass in Europa jährlich 35.000 Menschen durch Autos sterben. Dazu kommt die Luftverschmutzung, die Lärmbelastung. Ich finde, da sind Warnhinweise angemessen.

Dazu liefert Colville-Andersen bemerkenswerte Zahlen:

Studien zeigen, dass, wer einen Kilometer Fahrrad fährt, dem Staat 23 Cent erspart. Der Mensch lebt länger und gesünder, er hat also weniger Ausfalltage und belastet die Krankenkassen nicht. Ein Kilometer Autofahren kostet hingegen 87 Cent. Denn Autofahren ist schlecht für die Umwelt, verschmutzt unsere Städte und kann Menschenleben beenden.

Die Studie, auf die er sich bezieht, habe ich bislang nicht gefunden. Aber ich habe keinen Zweifel, dass zumindest die Tendenz stimmt: Politikerïnnen sollten ein Interesse haben, Fahrradfahren zu fördern. Im Vergleich zum Autoverkehr spart es Geld, senkt den CO2-Ausstoß, wertet Städte auf und rettet Menschenleben.

Was übrigens keine gute Auto-Alternative ist:

Diese E-Roller sind das beste Beispiel dafür, wie Firmen aus Silicon Valley angeblich Probleme lösen, aber mehrere neue schaffen. Die zuzulassen, war das Dümmste, was wir in der jüngsten Geschichte der Mobilität getan haben.
Stadtplaner Mikael Colville-Andersen: "Städte sind der Schlüssel, um den Klimawandel zu bekämpfen"

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Kommentare 2
  1. Kerstin A.
    Kerstin A. · vor 5 Jahren

    Nein danke, ich will in keiner Diktatur der Aggro-Radfahrer leben. Mir, als Fußgängerin, reicht bereits jetzt die tagtägliche Gefährdung durch Aggro-Radfahrer im öffentlichen (Verkehrs-)Raum.

    1. Maximilian Rosch
      Maximilian Rosch · vor 5 Jahren

      Dazu wurde doch bereits unter einem anderen piq diskutiert: Bessere Infrastrukturen für Radfahrerinnen sollten auch für eine bessere Trennung von Rad- und Fußverkehr sorgen. Daraus resultiert eine bessere Sicherheit für Fußgänger. Und natürlich könnte die Polizei unterstützend gegen rüpelnde Radler vorgehen. Wenn jedoch gute bzw. bessere Verkehrsbedingungen geschaffen werden, sinkt meiner Meinung nach auch das "Rüpel-Potenzial".
      Für mich greift deine Argumentation hier zu kurz, schließlich geht es gerade darum die Infrastruktur für menschen- und naturfreundlichere Verkehrsteilnehmer zu verbessern, sprich dem Auto weniger und Fußgängern und Radlern mehr Platz einzuräumen.

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