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Fundstücke

Sand - die neue Umweltzeitbombe

Torsten Schubert
Journalist, Autor
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Torsten SchubertDonnerstag, 26.09.2019

Die Zerstörung der Umwelt macht auch vor Ressourcen nicht Halt, die allgemein als unerschöpflich gelten. Doch Sand ist nicht gleich Sand. So eignet sich Wüstensand nicht zum Bauen. Ein Problem für die Industrie - und damit für die Umwelt.

Sand ist Bestandteil zahlreicher Alltagsprodukte, häufiger noch als Erdöl. Wir finden Sand in Nahrungsmitteln, Kosmetika, Putzmitteln, aber auch in elektronischen Produkten wie Computern, Handys und Kreditkarten. Der größte Sandbedarf entsteht durch den weltweiten Bauboom. Stahlbeton besteht zu einem Drittel aus Zement und zu zwei Dritteln aus Sand. Angesichts dieses Bedarfs wurde Sand in den letzten Jahren zu einer Ressource von entscheidender Bedeutung. Wüstensand ist nicht zur Betonverarbeitung geeignet. Deshalb haben Baukonzerne bislang Sand aus Flussbetten oder Kiesgruben abgebaut. Doch dieser Vorrat geht zur Neige, und so hat die Bauwirtschaft den Meeresboden ins Visier genommen – eine ökologische Zeitbombe. Die Dokumantation zeigt Schauplätze rund um den Globus: den illegalen Sandabbau in Marokko, der unweigerlich zum Verschwinden ganzer Strände führt; den Expansionsbedarf von Singapur, das ungeachtet aller Verbote weiterhin Sand aus den Nachbarländern importiert; das Verschwinden ganzer Inseln wegen des illegalen Sandabbaus in Indonesien; die pharaonenhaften Bauprojekte in Dubai, wo die eigenen Sandressourcen aufgebraucht wurden und nun Sand aus Australien importiert wird; die Machenschaften der indischen Mafia, die die Bauwirtschaft des Landes kontrolliert, während die eigene Bevölkerung weiterhin in Slums hausen muss; und schließlich den Kampf der Bevölkerung in Frankreich, wo sich Konzerne Standorte in Küstennähe sichern, um in Schutzgebieten Sand vom Meeresboden abzubauen. Der Dokumentarfilm erläutert Zusammenhänge und Hintergründe einer verheerenden Wertschöpfungskette und fördert eine beispiellose menschliche, soziale und ökologische Katastrophe zutage.

Zwar schon von 2013, aber aktueller denn je.

Sand - die neue Umweltzeitbombe

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