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Kurator'in für: Europa Fundstücke Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953, geboren in Bünde/Westfalen. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bielefeld und Marburg/Lahn ab 1989 Leiter des Industrie- und Sozialpfarramtes des Kirchenkreises Herne. Von 2007 bis 2009 Referent für Sozialethik an der Evangelischen Stadtakademie Bochum. Von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments (DIE LINKE). Mein persönliches Highlight im EP: Ich war Berichterstatter für die Zahlungskontenrichtlinie, die jedem legal in der EU lebenden Menschen das Recht auf ein Bankkonto garantiert. Seit 2014 freiberuflich tätig. Publizist. Diverse Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Publikationen, seit Dezember 2016 Herausgeber des Europa.blog und seit Juni 2020 auch Herausgeber des "Ruhrpott Podcast".
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„Postfaktisch" – das Wort des Jahres 2016 – ist der Begriff der Wahl, wenn es um die Klassifizierung von (rechten) Populisten geht. Doch ganz so simpel ist es nicht, warnt Elisabeth Wehling, Fachfrau für sprachliche Manipulation und politisches Framing. Denn Fakten sprechen nicht einfach für sich, sondern werden immer in einen Rahmen eingeordnet (Framing), der den Fakten eine bestimmte Bedeutung zuspricht. Dieser Bedeutungsrahmen ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Zu vergleichbaren Aussagen kommen die Psychologen Stephan Lewandowsky und Klaus Oberauer in ihrem Artikel „Die große Verschwörung: Warum verweigern sich Menschen wissenschaftlichen Erkenntnissen?", auf den Ralph Diermann hier auf Piqd aufmerksam gemacht hat.
Elisabeth Wehling reflektiert in dem taz-Interview diese Einsicht im Blick auf rechte Populisten à la Trump, Petry, etc. Mit Fakten, so Wehling, kann man deren Anhänger nicht überzeugen. Denn es geht nicht um die Fakten als solche, sondern um deren Interpretation. Will man also Menschen argumentativ erreichen, dann muss man sich mit ihrem Interpretationsrahmen und mit ihren Werten auseinandersetzen.
Insofern ist der Begriff „postfaktisch" unpräzise und wenig hilfreich für eine politische Auseinandersetzung.
Wehling empfiehlt, einem rechts-autoritären Framing bzw. Werterahmen einen offenen, demokratischen Werterahmen entgegenzusetzen und auf keinen Fall einen rechts-autoritären Werterahmen aufzuwerten und zu stabilisieren durch ein rhetorisches Heranrobben an deren Begrifflichkeit. Deshalb: „Finger weg vom AfD-Wording!"
Für politisch engagierte Menschen ein unbedingt empfehlenswerter Artikel – ebenso wie der oben genannte von Ralph Diermann empfohlene Artikel.
Quelle: Carolina Schwarz Bild: Pho... taz.de
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Diese pseudo Psychoanalyse mit neu modischen Wörtern ala "Framing" und "Postfaktisch" kann ich langsam nicht mehr hören. Das Ganze läuft rauf und runter in den Medien, von der Tagesschau über die Onlinemedien und die Tageszeitungen.
Dieser Versuch mediales und tatsächliches Verhalten in einen "Frame" zu pressen hat noch nie funktioniert und ist mindestens genauso lächerlich wie wenn Leute versuchen die psyche von Trump, Putin, Erdogan und Co. zu analysieren.
"Postfaktisch" war übrigens auch die Einleitung des Irakkrieges, des Libyenkrieges, die Berichterstattung über Syrien und so weiter.
Über die Flüchtingsankunft von 2015 wurde auch ein "emotionaler Frame" gelegt, gebracht hat es offenbar wenig. Die Giftpillen von gestern als das Medikament von Morgen in neuer Verpackung als Generikum. Aussichtsreiche Therapie? Wohl kaum. Da hilft auch keine Inflation der Worte "Postfaktisch" und "Frame".