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Kurator'in für: Feminismen
Annett Gröschner, in Magdeburg geboren, lebt seit 1983 in Berlin. Studium der Germanistik in Berlin und Paris. Seit 1997 freiberufliche Schriftstellerin, Journalistin und Dozentin. Seit 1992 literarisch-fotografische Projekte mit dem Fotografen Arwed Messmer (u.a. Ausstellung und Buch "Berlin, Fruchtstraße am 27. März 1952", 2012; "Inventarisierung der Macht. Die Berliner Mauer aus anderer Sicht", 2016). Schreibt Romane, Erzählungen, Essays, Theaterstücke, Radiofeature und Reportagen. 2000 erschien ihr Roman "Moskauer Eis", 2011 der Roman "Walpurgistag". Zuletzt erschienen die Bücher "Berliner Bürger*stuben. Palimpseste und Geschichten" (Edition Nautilus), 2022 und das Buntbuch "Spazier-Gaenge in Berlin: Anna Louisa Karsch", 2022. Seit 2012 ist sie Gastperformerin bei She She Pop.
www.annettgroeschner.de
Sylvia Sasse, Slawistin und Herausgeberin des sehr lesenswerten schweizer Debattenmagazins Geschichte der Gegenwart , macht in ihrem Beitrag auf einen Begriff aufmerksam, der Anfang der 1940er Jahre von Vladimir Nabokov in die internationale Debatte eingeschleust wurde und der es wert ist, angesichts der gegenwärtigen Popularität von Politoligarchen, wiederbelebt zu werden: Pošlost’, (richtig ausgesprochen: Poschlostj, Betonung auf der ersten Silbe, am Ende ein „tj“ von „feuchter Weichheit“).
"Pošlost’ überbrückt die Kluft, die sich zwischen den gegensätzlichen Bedeutungen auftut, so dass im Ergebnis so etwas wie „vergoldete Gewöhnlichkeit“ oder „hochgestochene Vulgarität“ oder „gemeine Moral“ oder „billige Bedeutsamkeit“ herauskommt. Deshalb schrieb Nabokov, dass Pošlost’ nicht einfach nur unverblümter Schund sei, sondern „alles verlogen Bedeutsame, verlogen Geistreiche, verlogen Anziehende.“ Das ist ungefähr das, was wir sehen, wenn wir auf Fotos schauen, die uns ins goldene Innenleben von Trumps Tower führen oder die uns von Putins kostspieligen Hobbys wissen lassen. Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, dieses russische Wort auch in die deutsche Sprache einzuführen."
Ausgehend von den dreißiger Jahren in der Sowjetunion, in denen eine das Bürgerliche imitierende Ästhetik den Terror goldig übertünchen sollte, beschreibt Sassen, dass diese Kitschästhetik keineswegs lachhaft ist, auch wenn es in Mittel- und Westeuropa noch nicht wieder opportun ist, als Politiker seinen Reichtum zur Schau zu stellen.
Vielmehr wird Pošlost’ – und das ist die Zumutung – wieder zum Stil des Regierens: der Goldpalast von Erdoğan, Putins Selbstinszenierungen – und nun auch noch Trump, das Versailles imitierende Goldappartement, seine Familienfotos, die sein Programm des Nepotismus für alle sichtbar zu erkennen geben.
Pošlost’ ist Symbol für eine Staatsform, die der Selbstbereicherung der Autokraten dient, die ihren Anhängern ein paar Brosamen aus Katzengold zu werfen.
Quelle: Sylvia Sasse geschichtedergegenwart.ch
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Was für ein toller Text, danke! Sehr augenöffnend irgendwie!