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Wie bringt man Nazis dazu, keine Nazis mehr zu sein? Ein neuer Beitrag der BBC fügt den Antworten auf diese Frage ein neues spannendes Puzzle-Teil hinzu. Es geht um einen jungen Mann in den USA, der in den Trump-Jahren zum organisierten "White Supremacist" wurde, also zu einem stabilen Rassisten. Er war sogar Anführer einer entsprechenden Bewegung.
Nachdem er seinen Job verloren hatte, nahm er in einem wissenschaftlichen Experiment eine Dosis MDMA (ohne es zu wissen). Dann geschah das Erstaunliche:
Nach etwa 30 Minuten setzt die Wirkung ein und Brendan beginnt, sich Fragen zu stellen. „Warum mache ich das überhaupt? Warum denke ich so, wie ich denke? Warum war es für mich jemals okay, meine Beziehungen aufs Spiel zu setzen?“ Im Lauf seines unter Aufsicht ablaufenden Trips kommt Brendan eine tiefgreifende Einsicht: Es sind die Verbindungen zu anderen Menschen, die ihm wichtig sind. Und die fehlen ihm.
Also macht sich Brendan auf zum Todfeind der Nationalisten: der Antifaschistischen Aktion Chicagos. Er nimmt Kontakt zu einem Aktivisten auf, der ihm beim Ausstieg aus der Szene helfen soll, heuert einen persönlichen Berater an, beginnt eine Therapie, liest sich durch Regalmeter antirassistischer Literatur.
Der Aktivist ist überzeugt, dass Brendans Wandel dauerhaft ist. Seine Erfahrung mit der Droge MDMA seien aber nur der Ausgangspunkt für sein Wachstum gewesen, das Nachdenken über diese Erfahrung habe dann den größeren Einfluss auf den bekehrten Rechtsradikalen gehabt als der Trip an sich.
(Die Zitate stammen von der Berliner Morgenpost, die den Text hier auf Deutsch zusammengefasst hat.)
Es ist klar, dass die Droge nur ein Auslöser war, dass der Hauptteil der Arbeit danach kam und dass die Erkenntnis, dass Verbindungen zu anderen Menschen wichtig sind, nicht gleich zu einem erfüllten, friedlichen Leben führt. Aber es ist doch interessant, wie viel ein bisschen Chemie in so einem Kontext bewirken kann. Und man fragt sich: Lässt sich so etwas wiederholen? Womöglich sogar skalieren?
Auch die Autorin stellt diese Fragen. Dabei kommt sie einerseits zwar zu dem Ergebnis, dass keine Droge allein Rassismus spontan beenden kann. Allein schon weil viele "white supremacists" auch früher schon MDMA konsumiert hätten.
Andererseits gibt sie weitere Beispiele für eine positive Wirkung eines gezielten Einsatzes bestimmter Drogen:
In the 1980s, for example, an acquaintance of early MDMA-assisted therapy practitioner Requa Greer administered the drug to a pilot who had grown up in a racist home and had inherited those views. The pilot had always accepted his bigoted way of thinking as being a normal, accurate reflection of the way things were. MDMA, however, "gave him a clear vision that unexamined racism was both wrong and mean," Greer says.
Und:
In 2021, Ginsberg and Doblin were coauthors on a study investigating the possibility of using ayahuasca – a plant-based psychedelic – in group contexts to bridge divides between Palestinians and Israelis, with positive findings. They hope to undertake a similar study using MDMA in the future.
Auch wenn es kaum die Wunderwaffe wird, von der man zu gerne träumen würde – eine Pille für alle Nazis und dann werden sie gut – so bleibt es doch spannend zu beobachten, welche Erkenntnisse auf diesem Gebiet die Zukunft noch bringen wird. Ein gewisses Potenzial ist offensichtlich da.
Quelle: Rachel Nuwer EN www.bbc.com
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Ich gebe zu, dass ich auch schon darüber nachgedacht habe, das man gewissen autoritären Staatsführern vielleicht mal eine Liebesdroge ins Futter rühren könnte. Geht natürlich nicht aus den offensichtlichen ethischen Gründen, aber dieser Beitrag bringt mich nicht gerade weiter weg von diese Fantasie ;)
Wieviel Nazi muß ein Mensch haben jeder Mensch hat den Nazi in sich die einen mehr die anderen weniger warum wird ein Kinderschänder nicht Nazi genannt in meinen Augen ist er das böse an sich es gibt immer zwei Seiten und jeder Mensch hat sowohl das gute als auch das Böse in sich die die am lautesten über Nazis urteilen sind keinen Dreck besser den sollte man die Droge verabreichen damit sie zum Gutmensch werden
Spannend, dass so ein biochemisches Trauma so eine Veränderung motivieren kann. Aber eigentlich gar nicht so verwunderlich oder? Man hört ja immer wieder gerade auch von traumatischen Ereignissen, und Unfällen, die eine Läuterung auslösen.
Ich finde es allerdings doppelt falsch und auch etwas geschmacklos über die Skalierungsfähigkeit dieser "Methode" zu mutmaßen. Als Scherz oder so von mir aus. Aber erstens macht das aus allen Nazis Kranke, also nicht verantwortliche Opfer, die man heilen muss oder kann. Zweitens: wieviel "Nazi" darf es denn sein, bis eine Gruppe oder eine Person entscheidet, dass irgendjemand medikamentös eingestellt werden muss, damit er anders denkt? Da hat der "Nazi" im Kopf dann auch mal schnell die Seiten gewechselt oder?