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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
Mag es, gute Geschichten zu erzählen.
Mag es, gute Geschichten zu lesen.
Mag es, gute Geschichten zu teilen. Das tut er hier.
Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
Links neben dem Essay, den ich piqe, wirbt ein Banner für eine große deutsche Fluggesellschaft. In der rechten Seitenspalte will mir eine Anzeige fair produzierte Bio-Mode nahebringen.
Die Werbung passt perfekt zum Thema, das Ana Grujić anspricht: Kann ich mit meinen individuellen Konsumentscheidungen die Klimakrise stoppen und den Planeten retten? Reicht es, wenn wir alle auf Langstreckenflüge verzichten und nachhaltig shoppen?
Grujić beschreibt einen Trend, den ich in meinem Umfeld auch wahrnehme:
Zahnbürsten aus Bambus statt Plastik, den Coffee to go im mitgebrachten Becher, Avocados aus fairem Anbau: Wenn wir nur richtig konsumieren, dann retten wir die Umwelt. So lautet der Konsens in meiner Umgebung und im politischen Feuilleton.
Ihrer Meinung nach reicht das hinten und vorne nicht. Immer mehr Menschen kaufen bio, regional und saisonal – trotzdem steigen die Temperaturen, während Gletscher und Polkappen schmelzen. Die Klimakrise verwandelt sich vor unseren Augen in eine Klimakatastrophe, und mit jedem Jahr, das vergeht, werden die Auswirkungen deutlicher sichtbar.
Grujić hält es für zynisch, so zu tun, als läge die Lösung in bewussterem Konsum. Menschen verlören sich in Kleinstdiskussionen, ob denn nun Biotomaten aus Spanien besser für die Umwelt sind als die konventionellen aus Hintertupfing. Sie will weder Einkaufstipps noch Life-Hacks oder Empfehlungen für nachhaltige Produkte – sondern:
Ich will Umweltgesetze, die so streng sind, dass die Vorstände von Konzernen wie Shell oder Gazprom die Entwicklung nicht weiter ignorieren können, weil sie ihr Unternehmen umbauen müssen. Ich will Standards und Richtlinien, die es Firmen unmöglich machen, unsere Umwelt für ihren Profit zu zerstören.
Das stimmt: Ohne strikter Regulierung, strengen Vorgaben und Strafen, die auch Milliardenkonzernen weh tun, wird sich die Klimakrise nicht aufhalten lassen. Dies herauszuarbeiten und immer wieder zu betonen, finde ich wichtig. Deshalb empfehle ich Grujićs Essay und schließe mich ihrer Forderung an (gekürzt und gegendert):
Konzentrieren Sie sich auf die Hebel, die die größte Wirkung haben. Sie können etwa ihren Politikerïnnen schreiben. Viele haben auch Sprechstunden. Rufen Sie sie an. Diese Staatsdienerïnnen sind quasi die wahren Influencerïnnen. Seien Sie lästig, seien Sie unbequem – an den richtigen Stellen. Das alles ist weniger Instagram-tauglich als ein neuer Pulli aus Biowolle. Aber es ist effektiver.
Nur eine Sache sehe ich anders: Ich glaube, dass auch individuelle Entscheidungen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Vor allem bin ich überzeugt, dass sie den Druck auf Unternehmen und Politikerïnnen erhöhen.
Wenn immer mehr Menschen immer seltener fliegen, müssen Fluggesellschaften Umdenken. Wenn sie im Herbst regionale Äpfel statt Flugananas kaufen, stellen große Supermärkte ihr Sortiment um. Wenn sie aufhören, mit ihren SUVs die Innenstädte zu blockieren, kommt vielleicht auch bei deutschen Autoherstellern an, dass die Zukunft nicht in Dickschiffen mit Verbrennungsmotor liegt.
Deshalb: Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen Instagram-taugliche Pullis aus Biowolle kaufen – aber gleichzeitig wissen, dass sie damit höchstens einen kleinen Beitrag leisten, damit auch unsere Kinder eine Erde haben, auf der sie leben können.
Quelle: Ana Grujić Bild: AFP / Sebastien S... www.derstandard.at
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So so, nachhaltiger Konsum rettet das Klima nicht, aber Briefe an PolitikerInnen? Wie weltfremd ist das denn? Natürlich darf man nicht alle Verantwortung auf die VerbraucherInnen abwälzen und auch strenge Auflagen müssen sein. Aber den Markt in Richtung Nachhaltigkeit drehen ist doch wünschenswert, oder nicht? Am Klima(wandel) ändert das zwar unmittelbar nichts, aber ein alleiniges Gegenmittel gibt es dagegen ohnehin nicht. Nachhaltigkeit sorgt für weniger Plastik, Gift, Versiegelung, Tierleid, Sklaverei... Wenn das nix ist, was dann?
2 spontane Gedanken:
1. Nachhaltiger Konsum für mich ist nicht der instagramtaugliche Pulli aus Bio-Baumwolle, sondern der, den man gerade anhat. So wenig Konsum wie möglich ist nachhaltiger Konsum. Ich wüsste gerne mal, wie viel % der angeblich nachhaltigeren Alternativen den größeren Umweltfußabdruck als die angeblich schlimmere Wahl. Da hat das Beispiel Biotomaten aus Spanien besser für die Umwelt als die konventionellen aus Hintertupfing einfach recht.
2. Ich stimme dir zu, dass zwischen Regulierung und individuellen Entscheidung eine Wechselwirkung besteht. Wenn jeder durch seine individuellen Entscheidungen nahelegt, dass das Klima wurst ist, traut sich niemand, die individuellen ENtscheidungen dahingehend zu regulieren.