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Millennials und digitales Nomadentum: Freiheit über alles?

Ole Wintermann
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Ole WintermannSamstag, 25.05.2019

Ist das Modell des Arbeitens als digitaler Nomade in Zeiten betrieblicher Umbrüche infolge der Digitalisierung ein Rollenmodell für viele andere Erwerbstätige oder stehen in Zukunft dann doch eher die negativen Folgen des damit einhergehenden Reisens für den Klimawandel im Vordergrund? Bei der Lektüre des GUARDIAN-Textes von Greg Lea bekommt der Leser jedenfalls den Eindruck, dass die Faktoren “Flexibilität” und “Freiheit” im Moment eher noch die maßgeblichen sind, wenn es darum geht, diese Art der Beschäftigung zu begründen. So meint eine vom Autor zitierte Übersetzerin, die seit 2011 in 15 Ländern in Südamerika, Europa und Asien gearbeitet hat:

“Every day is exciting, and there’s always a new experience around the corner.”

Pieter Levels, der Begründer der Plattform nomadlist.com, sagt, dass bis 2035 die Zahl der digitalen Nomaden auf 1 Mrd. Menschen ansteigen wird. Als Gründe dafür nennt er die wachsende Bedeutung von Freelancer-Tätigkeit, die abnehmende Bedeutung von Eigentum und - die sinkenden Kosten von Flugreisen. Das Plattform-Biotop rund um diese Art des Arbeitens in Form von Unterstützung bei der Suche nach Unterkunft oder allgemeiner Hilfe in fremden Städten ist inzwischen deutlich angewachsen. Bisher konzentrieren sich die Branchen, aus denen die digitalen Nomaden stammen, v. a. auf die Werbung, die Wissenschaft, den Journalismus, das Programmieren, die Web-Entwicklung und die Länder, aus denen sie kommen, auf den Westen.

Ein anderer digitaler Nomade, der bereits in 50 Städten in 20 Ländern gearbeitet hat, sagt:

"Millennials tend to favour experiences over possessions, which suits this kind of lifestyle."

Der Autor geht am Ende leider nicht auf die negativen Konsequenzen der Vielfliegerei ein und zeigt damit, wie generationsbezogen die Sichtweise letztlich ist. Die nächsten Jahre wird es spannend zu beobachten, wie das digitale Nomadentum der Millennials mit dem #Flygskam-Anliegen der Generation Z zu vereinbaren sein wird.

Millennials und digitales Nomadentum: Freiheit über alles?

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Kommentare 4
  1. Franz Kaspar
    Franz Kaspar · vor mehr als 5 Jahre

    Gab hier erst letztens den piq zu einem sehr guten Zeit Artikel, der zeigt, wie überzogen es ist, ständig bei Flugreisen den Kontext zu CO2 aufzumachen.

    https://www.zeit.de/ze...

    1. Ole Wintermann
      Ole Wintermann · vor mehr als 5 Jahre

      Der Meinung kann man sein. Muss es aber nicht. Ich halte nichts davon, auf die eine Methode zu warten, mit der auf einen Schlag alle CO2-Probleme beseitigt werden können. Wir alles sind jede/r für sich verantwortlich, unseren CO2-Fußabdruck zu minimieren. Dazu gehört v.a. auch das Fliegen.

  2. Du Irrelevant
    Du Irrelevant · vor mehr als 5 Jahre · bearbeitet vor mehr als 5 Jahre

    Ja, es wird allerdings vergessen (auch von den digitalen Nomaden), dass Reisen nicht notwendigerweise Fliegen heißt! War auch schon mit Fahrrad oder Daumen unterwegs und habe von verschiedenen Orten aus gearbeitet 😉

    1. Ole Wintermann
      Ole Wintermann · vor mehr als 5 Jahre

      Das stimmt in der Tat. In dem zugrundeliegenden Text wird allerdings intensiv auf die kontinentübergreifenden Aktivitäten hingewiesen. Leider habe ich noch keinen Text gelesen, in dem digitale Nomaden mit dem Rad/zu Fuß unterwegs sind; allenfalls Reisen mit der Bahn als Alternative ist mir in diesem Kontext mal aufgefallen.

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