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Kurator'in für: Klima und Wandel Fundstücke
Ole hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut und beschäftigt sich dort nun mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.futurechallenges.org und befasst sich mit der Fragen der Globalisierung, der Zukunft der Arbeit und mit den Wechselwirkungen von Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Er schreibt auch auf www.netzpiloten.de, ist u.a. als selbständiger Berater zu digitalen Trends tätig und ist im Beirat des Colab_Digital aktiv. Alle hier geposteten Texte geben ausschließlich seine private Meinung wieder.
Stowe Boyd ordnet in seinem Debattenbeitrag den Wandel der “Arbeit” in dieselbe Kategorie komplexer und globaler Verwerfungen ein wie den Klimawandel, die Migration und die soziale Ungleichheit. Indirekt auf das Konzept der Marx´schen Entfremdung anspielend, spricht er von den negativen Seiten von Arbeit, die letztlich von den Lohnabhängigen akzeptiert würden, um überhaupt leben zu können, die dazu führten, dass erwachsene Menschen willkürlichen Führungskräften gehorchen oder ihr Leben bei der alltäglichen Arbeit auf das Spiel setzen müssten. Er stellt deshalb mit Blick auf die Zukunft der Arbeit die Kernfrage des Textes: Wem gehört eigentlich “Arbeit”?
Dass es keine Antwort auf diese Frage gibt, liegt seiner Auffassung nach an der Eigenheit des Problems. Er bezeichnet die Zukunft der "Arbeit" als sogenanntes “Wicked Problem”. Diese Art von Problemen bringt viele Herausforderungen mit: Die Stakeholder eines solchen Problems leben in verschiedenen Realitäten, Teillösungen dieses Problems führen unmittelbar zu unerwarteten und nicht intendierten Folgekonflikten, es gibt keinen neuen “Gleichgewichtszustand” nach Anwendung eines Lösungsansatzes, keinen übergeordneten Maßstab für “richtig” oder “falsch”, es existiert keine historisch-empirische Erfahrung zu diesem Problem und keine isolierte Außenwirkung von Lösungsansätzen. Die Zukunft der Arbeit ist kein gordischer Knoten, der nur zerschlagen werden muss, damit plötzlich alles klar und gelöst erscheint.
So versteht man denn auch plötzlich die deutsche Debatte über die Zukunft der Arbeit, in der man den Eindruck nicht los wird, dass Stakeholder, die alte Interessen vertreten, über ein neues Problem sprechen, zu dem es keine ausreichende empirische Basis gibt, um dann am Ende eines öffentlichen Diskurses, der von tradierten Akteuren geführt wird, Lösungen vorzuschlagen, die scheinbar zu neuen Problemen führen, den Bedürfnissen einer bisher nicht im Prozess verankerten Stakeholder-Gruppe aber nicht entgegenkommen.
Quelle: Stowe Boyd EN workfutures.io
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