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Kurator'in für: Fundstücke Kopf und Körper Klima und Wandel
Ich bin in Singen am Hohentwiel geboren und lebe in Potsdam. Schreibe Radiofeature für den Deutschlandfunk und für die Sender der ARD. Bin Mitgründer des Bremer Hörkinos. Seit nun fast 19 Jahren stellen wir in Bremen ein Radiofeature der Öffentlichkeit vor.
www.bremer-hoerkino.de
"Die Probleme, die ich anspreche, die sind langsam gekommen, langsam gewachsen. Das sind Probleme im sozialen Bereich, das sind Probleme im gesamtgesellschaftlichen Bereich, das sind Arbeitsabläufe, Gesetze, die uns aufgedrückt werden, sag ich jetzt mal provokant – natürlich sind Gesetze notwendig. Dann bewegen wir uns auf einem Markt, der immer größer wurde und unseren Beruf immer unattraktiver machte, dem immer billigere Arbeitskräfte zur Verfügung standen. Heute stehen nicht mehr genügend billige Arbeitskräfte zur Verfügung. Dieser billige Arbeitsimport hat unseren Beruf unattraktiv gemacht."
Stattdessen werden händeringend nach neuen Fahrer/innen gesucht. Vor allem Fahrer/innen aus Osteuropa bleiben weg, aus verschiedenen Gründen. Auf Dauer zahlt sich nicht aus, Menschen immer schlechter zu bezahlen. Skoppek erzählt in diesem 8-Minuten-Interview auch ein bisschen davon, dass es familiär nicht so einfach ist, immer unterwegs zu sein, aber sie es als Familie "gewuppt" hätten. Aber er ist auch ein engagierter Lkw-Fahrer, der Vorschläge macht, wie es Fahrerinnen und Fahrern besser gehen würde. Wie der Job attraktiver werden würde. Er fordert vor allem gleiche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen in der Europäischen Union und dass das Lohngefälle in dieser Branche die Wettbewerbsbedingungen drastisch verändern würden – und von daher angeglichen werden müssten. Vielleicht hilft es ja tatsächlich, dass im Augenblick Fahrer/innen gesucht werden. Die Arbeitsbedingungen sich dadurch verbessern, damit sich überhaupt wieder einige bewerben. Vielleicht.
Skoppek berichtet, wie die Bevölkerung ihn als LKW Fahrer weniger respektiere würde als früher. Früher hätte man noch einen Kaffee bei Kunden bekommen oder ein Frühstück. Heute sei dafür gar keine Zeit mehr. Überhaupt sei man in den Städten unerwünscht. Dabei ist die Bevölkerung früher wie heute darauf angewiesen, dass Städte und Dörfer durch Lkws mit Waren beliefert werden, ohne die wir alle nicht leben können.
Das Schöne an dem Interview ist gar nicht unbedingt, dass man viel Neues erfährt, sondern man bekommt Respekt für Menschen, die diesen Beruf ausüben. Respekt vor ihrer Arbeit. Schön ist natürlich auch, dass Skoppek den Beruf gerne macht. Am Schluss fragt ihn die Moderatorin, ob es noch eine Strecke von den über 13.000 Kilometern Autobahn gibt, die er unbedingt noch mal fahren möchte:
Ich hab, glaube ich, jede Autobahn, die wir in Deutschland haben, jeden Kilometer mittlerweile abgefahren. Die ich unbedingt fahren möchte, mit der Baustellen-Situation: klares Nein. (Moderatorin lacht). Es gibt keine präferierte Strecke, die so schön ist, dass ich im Moment dahin möchte.
Quelle: Regina Voss Bild: privat | DLF Kultur www.deutschlandfunkkultur.de
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Sagen wir es so: Bisher werden viele Waren über Lkw´s in Geschäfte geliefert. Auch lebensnotwendige. Aber natürlich muss vieles nicht weiß der Himmel woher kommen. Ist auch ökologisch eine Katastrophe. Das sehe ich auch so.
Mir ging es bei den Piq vor allem darum, dass in Corona-Zeiten Pflegekräfte, Supermarkt- Verkäufer/innen und auch LKW Fahrer/innen gefeiert werden, und im Alltag der Respekt ihnen gegenüber - auch was Arbeitsbedingungen und Bezahlung betrifft - letztlich doch nicht besonders groß ist.
"... um die Bevölkerung zu versorgen". Das ist vielen zu wenig bewusst.