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Tino Hanekamp war Journalist und Musikjournalist, hat in Hamburg zwei Musikclubs gegründet (Weltbühne, Uebel & Gefährlich), einen Roman geschrieben (‚So was von da‘) und unlängst ein Buch über Nick Cave ('... über Nick Cave'). Er lebt im Süden Mexikos.
Heiligabend hat der wegen massiver Anschuldigungen der sexuellen Übergriffigkeit in Ungnade gefallene Schauspieler Kevin Spacey ein Video gepostet, das auf sehr vielen Ebenen erstaunlich ist — und genial. ‘Let Me Be Frank’ heißt der dreiminütige Clip, und der Titel kann zweierlei bedeuten: Lasst mich Frank sein (Spaceys Charakter aus der Serie ‘House Of Cards’) und: Ich will aufrichtig sein. Spacey steht mit Weihnachts-Kochschürze am Herd und scheint ‘House of Cards’' Frank Underwood zu spielen. Wenn man das, was er da in die Kamera sagt, als die Worte Underwoods versteht, ist der Clip wie die Wiederauferstehung einer geschassten Filmfigur, die ihre Rehabilitation fordert. Man kann, muss und (na klar) soll jedes seiner Worte aber auch als Kommentar zu den Vorwürfen gegen Spacey verstehen, die öffentliche Vorverurteilung und den Niedergang seiner Karriere. Diese perfekt inszenierte Doppeldeutigkeit allein ist schon genial und natürlich typisch Spacey genial gespielt. Aber da ist noch viel mehr. Er spricht den Zuschauer direkt an: “I know what you want” / “I challenged you and made you think” / “You want me back”. Das kann sehr unangenehm wirken, in seiner Übergriffigkeit geradezu brutal — Spacey wirkt hier wie das Raubtier, das er in sexueller Hinsicht vermutlich jahrelang gewesen ist, und/oder wie das politische Raubtier, das er in ‘House of Cards’ spielt. Gegen Ende sagt er: “Soon enough you will see the full truth.” Welche Wahrheit meint er? Dieser Auftritt ist eine Splittergranate; drei Filmminuten, die mehr Debatten und Gedanken antriggern, als eine ganze TV-Staffel — wenn man sie lässt. In den meisten Medien wird der Clip als bizarr wahrgenommen und als geschmacklos verurteilt. Hier Beiträge von SPIEGEL ONLINE, The Atlantic und Vanity Fair. Es empfiehlt sich jedoch, das Ding vor dem Lesen selber zu sehen. Auf jeden Fall: super Diskussionsstoff für jeden Familienabend.
Quelle: Kevin Spacey Bild: Kevin Spacey EN youtube.com
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Ich habe bei diesem Video, wie viele Zuschauerinnen, sehr gemischte Gefühle. Guter Diskussionsstoff: Ja, mit Sicherheit. Aber beim Diskutieren gerät man schnell dahin, nur über Spacey zu reden, und nicht über die Opfer. Wie Michael Segalov im Guardian schrieb:
"As I sat in a pub last night, and talked about this with friends, they pointed out that in discussing this video we were once again overlooking those who have made allegations against Spacey. While scrutinising those accused of abuse is worthwhile, they did have a point: Spacey shouldn’t be allowed to control this narrative. So instead, here are the words of someone who was aged just 15 when he says a 24-year-old Spacey attempted to rape him: “I always have said, ‘He tried to rape me.’ I told him I didn’t want that, he went again to do it, I told him no, he went again and pushed harder and grabbed me and pushed harder … What he left me with, more than what he took from me, was a sense that I deserved this. And that’s the knot I’m still untangling.”
Krasser Typ, wie immer halt. Ich bin weiterhin ein großer Fan von "House of Cards" und finde es sehr schade, dass die letzte Staffel ohne ihn stattfindet. Dennoch sollte man nicht vergessen, was Spacey getan hat und wie er damit umgegangen ist. Es geht mir einfach nicht aus dem Kopf, wie dieser Mann von den Vorwürfen gegen seine Person ablenkte, indem er sich einfach mal per Twitter als homosexuell outete und meinte, dass damit die Sache gegessen sei. Das geht einfach gar nicht, ein absolutes No Go. Und sobald ich daran denke, meine ich nur: Genialität hin oder her. Der Mann hat es - sorry, dass ich das so sage - verschissen.