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"Leaving Neverland" – Eine Doku, die du gesehen haben solltest

Barbara Kreuzer

Neugierig, linkshändig. Ging für den Journalistik-Master nach Leipzig und kam bis heute nicht zurück. Volontierte beim MDR und ist da ganz einfach hängen geblieben. Arbeitet für Hörfunk und Fernsehen. Aufgewachsen bei Köln. Ländlich allerdings. Mit Kälbern und so.

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Barbara KreuzerMontag, 11.03.2019

"Nach vier Stunden, wenn der Abspann rollt, ist es fast unmöglich, sich nicht betroffen zu fühlen, so kraftvoll und belastend sind die Berichte, die der Regisseur Dan Reed hier vorlegt." – Zeit

James Safechuck und James Robson waren Kinder, als sie in Michael Jacksons Orbit gelangten. In Leaving Neverland erzählen sie und ihre Familien ausführlich, wie unwahrscheinlich und bedeutsam diese Begegnung für ihre Leben war. "Sehr schmerzlich und glaubhaft" sprechen sie auch darüber, wie sie vom King of Pop jahrelang sexuell missbraucht wurden.

Vorwürfe, die den Menschen in ein anderes Licht und so einen Schatten auf das Vermächtnis des Musikers werfen.

"Die Geschichte des Michael Jackson, so die New York Times, wurde die längste Zeit von Jackson selbst geschrieben - Philantrop, Pazifist, Kinderfreund. Jetzt wird (sie) aus einer anderen Perspektive dargeboten." – Spiegel

Neue Beweise gegen Jackson liefert der Film zwar nicht. Als Reaktion auf die Doku kündigten diverse Radiosender aber an, seine Songs aus ihrem Programm zu streichen.

"Norwegens Rundfunk NRK hat schon die Streichung wieder gestrichen, zu viele Fans wollten den King of Pop weiter hören." – FAZ

Für viele von ihnen sind die Missbrauchsvorwürfe immer noch unvorstellbar. Als "öffentliches Lynchen" bezeichnet die Familie Jackson den Film. Die Nachlassverwalter, die seit Jacksons Tod vor fast zehn Jahren Milliarden verdient haben, wollten die Ausstrahlung auf HBO zuerst verhindern. Jetzt fordern sie mehr als 100 Millionen US-Dollar Schadenersatz.

"Erschreckend und unvergesslich nennt der New Yorker die (...) Dokumentation und fasst das Dilemma der Zuschauer zusammen, die zwei widersprüchliche und doch zwingende Grundsätze vereinen müssten: Opfern sollte man glauben - und für Beschuldigte gilt die Unschuldsvermutung." – FAZ

Und doch kann man sich am Ende des filmischen Marathons, das man mit Blick auf die Uhr eigentlich erst am nächsten Abend erreichen wollte, nur schwer wehren gegen die eigene, eindeutige Meinung.

"Leaving Neverland" – Eine Doku, die du gesehen haben solltest

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Kommentare 5
  1. Clara Westhoff
    Clara Westhoff · vor mehr als 5 Jahre

    leider ist das Video bei Youtube nicht mehr abrufbar :(

    1. Barbara Kreuzer
      Barbara Kreuzer · vor mehr als 5 Jahre

      https://youtu.be/m4oZJ... Aber es gibt noch Alternativen. ;)

  2. Barbara Kreuzer
    Barbara Kreuzer · vor mehr als 5 Jahre

    Hier geht's zum zweiten Teil: https://www.youtube.co...

    1. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor mehr als 5 Jahre

      Du bist also bei "schuldig" rausgekommen?...ich finde 4h so krass abschreckend.

    2. Barbara Kreuzer
      Barbara Kreuzer · vor mehr als 5 Jahre

      @Marcus von Jordan Viel kürzer hätte die Doku nicht sein können, glaube ich. Die Zeit, die sie sich nimmt und ihren Protagonisten lässt, trägt wesentlich zur glaubhaften Wahrnehmung des Films bei. Die Geschichten der beiden Männer und ihrer Familien sind weit über den mutmaßlichen Missbrauch hinaus mit Michael Jackon verknüpft.

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