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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Diesen Text über die meist marokkanischen Männer, die an Italiens Stränden als "fliegende Händler" Handtücher verkaufen, habe ich schon vor einigen Wochen gelesen. Und konnte mich irgendwie nicht entschließen, ihn als piq zu empfehlen. Da mir aber folgende Passage seitdem nicht mehr aus dem Kopf will, war das offenbar ein Irrtum.
Kurz zur Einordnung: Italiens rechtspopulistische Regierung macht Jagd auf die Handtücher-bringenden Eindringlinge. Badegäste, die bei ihnen kaufen, können mit hohen Strafen belegt werden. Es ist dieselbe Regierung, die etwas weiter auf dem Meer Menschen ertrinken lässt und deren Retter kriminalisiert. Die Passage also:
"Einmal, erzählt Ahmed, habe der Dorfpolizist ihn fast erwischt. Da habe er den Tücherstapel auf den Kopf getürmt und sei ins Wasser gegangen, bis zum Hals. Drei Stunden hätten sie sich so gegenübergestanden, der Dorfpolizist am Strand und der Handtuchmann im Wasser."
Manchmal reicht ein Bild, um eine ganze politische Epoche zu entlarven. Das ist für mich eines davon.
Und ich empfehle sehr, diese extrem plastische Reportage in Gänze zu lesen.
Quelle: Gabriela Herpell Bild: Gabriela Herpell Artikel kostenpflichtig sz-magazin.sueddeutsche.de
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Aber ob das stimmt, die drei Stunden? Egal, auch wenn es nur eine halbe gewesen ist, ist es erwähnenswert.
Warum du von "mächtigen" sprichst, verstehe ich allerdings nicht. Im Artikel erscheinen sie vielleicht renitent, aber eher hilflos.
Tolle Reportage! Ich hatte auch schon überlegt, sie zu piqen, aber wie du gezögert. Warum auch immer.