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Nach dem Hauptschulabschluss arbeitete Ertle auf dem Bau, im Supermarkt und bei der Hundesteuer. Irgendwann fing er an zu schreiben, holte das Abi nach, studierte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft und lebt heute als Autor und Journalist in Dresden.
Seine Reportagen und Interviews erscheinen u.a bei: Tagesspiegel, Galore, Süddeutscher Zeitung und dem SZ-Magazin.
Bis vor ein paar Jahren schien Faschismus ein Phänomen zu sein, das, abstoßend wie es war, keine Zukunft zu haben schien. Zu dümmlich die Propagandisten, zu menschenverachtend die Inhalte, zu aufgeklärt die Gesellschaften.
Die Gegenwart lässt diese Gewissheit wanken. Sicher, die Moralkeule, die gerne bereits gegen populistische CSU-Köpfe erhoben wird und mit dem Nazi-Vorwurf einhergeht war immer schon zu simplifizierend. Dabei ist eines sicher: Betrachtet man die polarisierte politische Lage, wird klar, dass die Spaltung der westlich-demokratischen Gesellschaften nicht vorrangig durch dumpfe Glatzköpfe und Hitlerfans bewerkstelligt wird. Was wir erleben ist, glaub man der ehemaligen US-Außenministerin, Madeleine Albright, subtiler und weit gefährlicher als tumbe Demagogie.
In dem hörenswerten Deutschlandfunk-Interview beschreibt sie Faschismus als gefährliche Methode Demokratien zu spalten, zu schwächen und vielleicht auch zu zerstören.
Ihre Analyse, die auch als Buch vorliegt (Madeleine Albright, Faschismus. Eine Warnung, Dumont Verlag 2018, 288 Seiten, 24 Euro), betrachtet zunächst faschistische Machtergreifungen der Vergangenheit und vergleicht anhand dieser Vorlage aktuelle populistisch/autoritäre Tendenzen à la Trump, Orban, Erdogan etc. und deren mögliche Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Dabei ist Albright keine Apokalyptikerin, dafür war sie zu lange Realpolitikerin auf höchstem Level. Vielmehr verbindet sie ihre Warnung mit einem Plädoyer für eine aufgeklärte Demokratie mit engagierten Demokraten.
Quelle: Nana Brink deutschlandfunkkultur.de
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