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Indien: Die Giftwolke von Bhopal - 35 Jahre danach

Torsten Schubert
Journalist, Autor
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Torsten SchubertMontag, 02.12.2019

In der Reihe Arte Reportage berichtet der Sender zum 35. Jahrestag der Giftgas-Katastrophe von Bhopal. Damals strömten durch menschliches Versagen mehr als 40 Tonnen Giftgas in dem Ort aus. Bis heute gibt es kaum Hilfe für die Opfer, die nach wie vor an Spätfolgen leiden. Die Fabrik wurde zwar stillgelegt, aber nie dekontaminiert. Lediglich eine dünne Folie sollte verhindern, dass giftige Rückstände das Grundwasser verseuchen.

Die toxischen Abfälle kippten die Verantwortlichen damals einfach in die Verdunstungsbecken: Das Gift sickert bis heute ins Grundwasser und vergiftet die Einwohner Bhopals. Immer mehr Kinder werden mit einer Behinderung geboren. Die regionalen Behörden kümmern sich nicht – nur zwei Hilfsorganisationen bemühen sich bis heute, den Opfern der Chemiekatastrophe vor 35 Jahren zu helfen.

Die 25-minütige Reportage bringt nicht nur die Katastrophe von damals zurück ins Bewusstsein, sondern zeigt auch auf, wie sehr die Menschen mit den Folgen allein gelassen werden. Es ist geradezu beschämend, was geschieht, wenn Unternehmen nicht von staatlichen Stellen zur Rechenschaft gezogen werden. Von selbst zeigen sie nicht das geringste Gefühl für Verantwortung für ihr Handeln.

Aber auch aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit ist die Katastrophe von Bhopal allzu schnell verschwunden. Vielleicht trägt die Reportage dazu bei, dies zu ändern.

Indien: Die Giftwolke von Bhopal - 35 Jahre danach

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