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Eine Frau recherchiert die Vergangenheit ihres Vaters, der 1994 Suizid beging. Die Frau, die Journalistin Nina Schick, war damals 18 Jahre jung. Zeit ihres Lebens kannte sie ihren Vater als depressiven Mann. Dann findet sie, Jahre nach seinem Tod, zwei Postkarten, und in ihr regt sich ein Verdacht: dass ihr Vater als Junge von katholischen Geistlichen sexuell missbraucht wurde.
Zwei Postkarten, ein Rätsel. (...) Ich arbeite noch daran, das aufsteigende Bild zu deuten, da spricht meine Mutter aus, was sie seit Jahren mit sich herumträgt: "Weißt du", sagt sie nachdenklich, "ich habe dir ja nie davon erzählt. Aber schon damals, als zum ersten Mal die ganzen Missbrauchsgeschichten aufkamen, habe ich mir gedacht: Ich könnte mir vorstellen, dass dem Papi auch so etwas passiert ist."
Der Text beschreibt den Versuch Schicks, herauszufinden, was ihrem Vater damals, in den Fünfzigerjahren, angetan wurde. Es ist der schmerzhafte Versuch, die Wahrheit herauszufinden, an die sie sich jetzt, so viele Jahre später, nur annähern kann. Schick spricht mit Zeitzeugen, konfrontiert die Kirche, versucht so viel wie möglich herauszufinden, was geschehen ist.
Ich muss aushalten, dass ich nichts mehr tun kann. Meinen Vater nicht mehr fragen, nicht mehr mit ihm reden, niemanden anklagen, nichts ungeschehen machen, nichts heilen kann. Ich fühle mich so hilflos.
Der Text ist so berührend, weil er gleichzeitig ein Porträt des Vaters ist, eines liebevollen Mannes, und so aufwühlend, weil er zeigt, wie sehr das Schicksal des Vaters letztlich auch das Leben der Tochter geprägt hat, ohne dass ihr das all die Jahre bewusst war. Dabei wird Schick nicht ungerecht, nicht anklagend, nicht unfair, sondern sie beschreibt in diesen persönlichen Text, erinnert sich an ihren Vater, deutet sein Verhalten und seine Aussagen rückblickend, setzt ein Puzzle zusammen, und auf diese Weise kommt sie ihrem Vater sehr nahe. Durch das Erinnern, Herausfinden und Aufarbeiten schafft sie ein Stück Gerechtigkeit.
Ein gerade noch wildfremder Mensch hat mir neue Erinnerungen an meinen Vater geschenkt. Indem wir gemeinsam an ihn zurückdachten, war mein Vater in unserem Gespräch lebendig.
In diesem Text stecken viele solcher traurig-schönen Sätze. Daher: Leseempfehlung.
Quelle: Nina Schick Bild: SZ Artikel kostenpflichtig sz-magazin.sueddeutsche.de
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