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Gegen Work-Life-Blending

Cornelia Daheim
Zukunftsforscherin
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Cornelia DaheimSamstag, 26.11.2016

Nicht brandneu, doch ob der gerade wieder aufkommenden, zum Glück differenzierter werdenden Reflektion um neue Arbeits- und Büroformen, absolut aktuell: Ein Artikel von Professor Christian Scholz, einem der kritischen Vordenker des Personalwesens, der sich klar gegen die Vermischung von Arbeit und Privatleben stellt. Scholz sieht in einem arbeitgeberbestimmten Diskurs, der das Prinzip des "Work-Life-Blending" an Stelle der Idee von Work-Life-Balance setzt, eine Überbewertung der Interessen der Arbeitgeber. Flexibilisierung und Auflösung der auch zeitlichen Grenzen von Arbeit, das Prinzip der ständigen Verfügbarkeit stünden den Interessen und Bedürfnissen der meisten Arbeitnehmer entgegen, wahrscheinlich ebenso der Produktivität. Interessant ist daran insbesondere die Generationenperspektive: Eigentlich sei das Konzept nur passend zum Wertesystem der Generation Y. Die Generation Z hingegen wünsche sich zwar  Flexibilität in Arbeitszeit und -Ort, aber entlang der eigenen Bedürfnisse, und keinesfalls in Richtung einer ständigen Erreichbarkeit. Wichtig ist dabei vor allem die Frage, ob sich Unternehmen mit der Betonung der zeitlichen Flexibilität oder sogar der Vermischung von Arbeits- und Wohnorten nicht selbst schaden, weil große Gruppen von Arbeitnehmern solche Arbeitgeber gar meiden. Zentral ist zudem die Einsicht, dass Work-Life-Blending nur funktionieren kann, wenn es in beide Richtungen offen ist. Vor allem aber macht Scholz deutlich, dass es um Lösungen geht, die jenseits aller Hypes an den wirklichen Bedürfnissen der Mitarbeiter ausgerichtet sind, und dass diese keinesfalls für alle Gruppen oder Generationen gleich aussehen.  

Gegen Work-Life-Blending

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