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Geburt und Gewalterfahrung: Dokumentation über (Frankreichs) Geburtshilfe
Neugierig, linkshändig. Ging für den Journalistik-Master nach Leipzig und kam bis heute nicht zurück. Volontierte beim MDR und ist da ganz einfach hängen geblieben. Arbeitet für Hörfunk und Fernsehen. Aufgewachsen bei Köln. Ländlich allerdings. Mit Kälbern und so.
Es ist nicht der erste journalistische Beitrag zum Thema (auch hier bei piqd nicht, oder hier): Die Schilderung von Geburt als Gewalterfahrung. Einige Frauen beschreiben das, was sie im Kreißsaal erlebten, sogar als Vergewaltigung. Und protestieren zunehmend lautstark. Gegen das Vorgehen von Medizinern und Klinikpersonal und für Selbstbestimmung bei möglichst interventionsarmen Geburten. Wie diese Dokumentation zeigt, krachen auf den Geburtsstationen tatsächlich verschiedenste Erwartungen und diverseste Befindlichkeiten aufeinander. Es geht um Kontrollverlust der Gebärenden, Spardruck der Kliniken und die Entwicklung der Geburtshilfe, geschichtlich betrachtet. Dabei kommen Frauen und Aktivistinnen ebenso zu Wort, wie Politiker und Mediziner, Hebammen und Wissenschaftler. Ein insgesamt komplexer, trotz emotionaler Geburtsberichte und verstörender Archivaufnahmen, sachlicher und unbedingt sehenswerter Film, den Arte im Dokumentarfilm Sommer zeigt und der noch bis zum 9. Juli 2020 in der Mediathek verfügbar ist.
Kleine Anmerkung noch am unteren Rand: Bemerkenswert ist hier auch der Lebenslauf der Regisseurin. Diese arbeitete zunächst als Pornodarstellerin (1999-2002) bevor sie Schriftstellerin und Filmproduzentin wurde.
Quelle: Ovidie Bild: arte.tv arte.tv
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