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Nach dem Hauptschulabschluss arbeitete Ertle auf dem Bau, im Supermarkt und bei der Hundesteuer. Irgendwann fing er an zu schreiben, holte das Abi nach, studierte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft und lebt heute als Autor und Journalist in Dresden.
Seine Reportagen und Interviews erscheinen u.a bei: Tagesspiegel, Galore, Süddeutscher Zeitung und dem SZ-Magazin.
Beim obigen Satz des Primark-Chefs musste ich erstmal schlucken, nein falsch, nicht schlucken. Ich dachte mir etwas, was ich als Kurator jetzt hier nicht zitieren möchte. Aber wir wollen ja open-minded bleiben und den Leuten zuhören, deren Meinung oder deren Tätigkeit wir womöglich ablehnen, ist ja bekanntlich besonders lehrreich.
Das kann man aber nur dann aushalten, wenn man als Leser einen guten Interviewer zum Verbündeten hat, der dem Textilboss, mit dem er über Moral in seiner Branche redet, auch mal entgegnet:
Ich glaube Ihnen nicht.
Ein wunderbarer Satz! Man hört ihn leider viel zu selten in Interviews, weil er beim Autorisieren getilgt wird, weil der Interviewer zu brav ist oder, genauso schlimm, er ein Fanboy ist, der nicht fassen kann, dass er 10 Minuten mit dem Interviewten auf einer Couch sitzen und am Ende sogar ein Selfie davon machen darf.
Danke Michael Gläsgen, danke SZ. Für dieses Interview zahlt man nicht ungern.
Quelle: Michael Gläsgen Bild: Ullstein Bild sueddeutsche.de
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