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An Literatur interessiert mich besonders, wie Mentalitäten und soziale Mechanismen sichtbar werden. Für das BÜCHERmagazin schreibe ich vor allem über Comics, Phantastik und digitale Literatur. Ich mag Konflikte, Tentakel und sprachliche Schönheit.
Die Vorstellung, dass eine Frau ohne einen Mann nichts wert ist und ein Kind ohne einen Mann, der sich zur Vaterschaft bekennt, eine Schande, scheint einer längst vergangenen Zeit anzugehören.* Tatsächlich wurden aber bis in die Achtzigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts Kinder unverheirateter Mütter in Entbindungsheimen (oder „Magdalenenhäusern“) geboren. Viele dieser Kinder wurden ihren Müttern direkt nach der Geburt weggenommen und zur Adoption freigegeben. Die Adoptionsvermittlungsakten existieren in vielen Fällen nicht mehr.
Nadine Ahr und Christiane Hawranek haben mit Zeitzeuginnen gesprochen. Mit Müttern, die gezwungen wurden, ihre Kinder aufzugeben – von ihrer Familie oder vom Heimpersonal, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen. Und die sich an die Verachtung erinnern, mit der ihnen die Frauen, die sie betreuten, begegneten. Mit einer Rotkreuzschwester, die sich an eine andere, warme, unterstützende Seite der Entbindungshäuser erinnert. Mit einer Tochter, der es gelang, ihre Mutter zwanzig Jahre nach ihrer Geburt aufzuspüren. Und finden Anzeichen dafür, dass in manchen Heimen Säuglinge regelrecht an adoptionswillige Paare verkauft wurden. Ihre Recherche ist noch nicht beendet.
*Einige Jahreszahlen, die diesen Sachverhalt weniger erstaunlich erscheinen lassen und die wir uns häufiger ins Gedächtnis rufen sollten: Bis 1951 (in Baden-Württemberg bis 1956) hatten Lehrerinnen zölibatär zu leben und wurden ohne Anspruch auf Pension aus dem Staatsdienst entlassen, wenn sie schwanger wurden oder heirateten. Bis 1958 durfte ein Mann das Arbeitsverhältnis seiner Ehefrau ohne deren Einverständnis kündigen. Ab 1958 war es einer verheirateten Frau erlaubt, über ihr selbst verdientes Geld auch selbst zu verfügen. Bis 1979 hatte der Vater bei Entscheidungen über die Erziehung der Kinder das letzte Wort. Bis 1997 durfte ein Mann die Frau, mit der er verheiratet war, jederzeit ungestraft vergewaltigen.
Quelle: Nadine Ahr, Christiane Hawranek Bild: Sigrid Reinichs zeit.de
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DAS ist 1979 in Deutschland noch passiert? "Als Bettina Heckert aus dem Krankenhaus nach Hause kam, durfte sie nicht mehr mit der Familie am Tisch sitzen. Die Schande war zu groß. Essen gab es aufs Zimmer. Bettina Heckert weiß auch noch, wie es sich anfühlte damals. Und wie sehr sie sich gewünscht hat, dass einfach alles so sein würde wie früher. Dass sie wieder Teil der Familie sein wollte. Deshalb, sagt sie, machte sie alles mit. Deshalb ging sie ins Mütterheim."
Das ist wirklich erschütternd. Die Kinder, die in diesen Entbindungsheimen geboren wurden, sind heute teilweise erst Mitte 30.