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Kurator'in für: Europa Fundstücke Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953, geboren in Bünde/Westfalen. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bielefeld und Marburg/Lahn ab 1989 Leiter des Industrie- und Sozialpfarramtes des Kirchenkreises Herne. Von 2007 bis 2009 Referent für Sozialethik an der Evangelischen Stadtakademie Bochum. Von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments (DIE LINKE). Mein persönliches Highlight im EP: Ich war Berichterstatter für die Zahlungskontenrichtlinie, die jedem legal in der EU lebenden Menschen das Recht auf ein Bankkonto garantiert. Seit 2014 freiberuflich tätig. Publizist. Diverse Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Publikationen, seit Dezember 2016 Herausgeber des Europa.blog und seit Juni 2020 auch Herausgeber des "Ruhrpott Podcast".
Auf Mastodon: @[email protected]
Auf Bluesky: @jklute.bsky.social
Angela Merkel wird anläßlich ihres Abschieds aus dem Kanzlerinnenamt bis hinein in die Linke mit Lob und Anerkennung für ihre politische Leistung überzogen. In einer Weise gebietet das der Respekt vor der Person und ebenso die Höflichkeit angesichts eines solchen Abschieds, meint Margarete Stokowski in ihrer aktuellen SPIEGEL-Kolumne.
Schiebt mensch allerdings diesen Abschiedsschleier zur Seite, wie Margarete Stokowski es dann im Weiteren ihrer Kolumne tut, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Stokowski buchstabiert die verschiedensten Politikfelder durch: Ob es die Frauenfrage ist, ob es die Klimapolitik ist, ob es die soziale Frage ist, ob es die Migrationspolitik ist, etc. Nüchtern betrachtet reiht sich eine politische Leerstelle an die andere. Kaum ein Politikfeld listet die Kolumnistin auf, in dem Merkel nennenswerte und nachhaltige politische Erfolge erzielt hat. Außer einem: Ihr eigener Machterhalt.
Die Ära Merkel, so legt es diese Kolumne nahe, lässt sich als eine Ära verpasster Chancen lesen. Stokowski stellt das aber nicht einfach als steile Meinung in den Raum, sondern sie unterfüttert ihre Einschätzung mit der Benennung der Merkelschen Defizite. Was sie zu der Frage bringt, weshalb sich in letzter Zeit aus der Linken so viele Stimmen gemeldet haben, die den Abschied Merkels mehr oder weniger bedauern.
Diese Kolumne ist aus meiner Sicht eine der wenigen nüchternen und realistischen Kommentare zur Langzeit-Kanzlerin Angela Merkel. Und deshalb empfehle ich ihn hier.
Quelle: Margarete Stokowski www.spiegel.de
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Nee, die Prämisse ist zu platt aufgebaut. Klar ist man dankbar. Aber nicht für Merkels Politik, sondern dafür, dass sie in den Jahren potentiellen Alternativen wie Stoiber, Söder oder Merz den Platz genommen hat, die mindestens genauso und vermutlich viel mehr Chancen verpasst hätten.