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Nach dem Hauptschulabschluss arbeitete Ertle auf dem Bau, im Supermarkt und bei der Hundesteuer. Irgendwann fing er an zu schreiben, holte das Abi nach, studierte Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft und lebt heute als Autor und Journalist in Dresden.
Seine Reportagen und Interviews erscheinen u.a bei: Tagesspiegel, Galore, Süddeutscher Zeitung und dem SZ-Magazin.
Ja, Fußball ist wahrscheinlich immer noch keine Welt für Softies. Den Eindruck gewinnt man zumindest, wenn man sich anhört, wie auf dem Spielfeld und drumherum über Fußball gesprochen wird.
Viel, viel Testosteron ist da im Spiel, wenn es um Eier, Rückgrat und... ach verkürzen wir es einfach: Es geht sehr, sehr viel um Genitalien. Männliche Genitalien vorrangig. Weibliche Genitalien sind in der poetischen Sprachwelt des Fußballs dagegen eher negativ konnotiert und gelten vor allem als Ausdruck eines eklatanten Mangels an Männlichkeit.
Das liegt, so der Sportphilosoph Joachim (nicht Mehmet) Scholl, auch daran, dass Fußball in Wahrheit eine ziemlich ernste Sache ist. Eines der letzten Felder quasi, wo Männer Drama und Lyrik zugleich auf spielerische Art austragen können und über "Fotzen" zu schimpfen ohne als ekliger Neandertaler zu gelten.
Was die Tatsache, dass die Sprache des Fußballs zunehmend brutal wird, über unsere Gesellschaft aussagt, das ist auch für Fußballverächter durchaus hörenswert.
Quelle: Gunter Gebauer Bild: picture alliance ... deutschlandfunkkultur.de
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