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Digitaler Darwinismus: Die künstliche Intelligenz hilft dir im Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt

Ole Wintermann
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Ole WintermannFreitag, 22.12.2017

Die Menschen müssen sich langsam von dem Glauben verabschieden, dass Kreativität und die Bewältigung komplexer Tätigkeiten durch entsprechende künstliche Intelligenzen (KI) nie erreicht werden können. Diese Erkenntnis betrifft v.a. die hochqualifizierten Wissensarbeiterinnen, die sich bisher im akademischen und bildungsbürgerlichen Elfenbeinturm vor den digitalen Umwälzungen in der Berufswelt in Sicherheit wähnten.

Miranda Katz zeigt an Beispielen der aktuellen Fortschritte des Einsatzes von KI in der Übersetzungsbranche, der Juristerei und der Filmbranche, dass es nicht darum geht, dass KI die Jobs dieser hochqualifizierten Menschen gefährdet. Vielmehr ist es die dort (wie auch anderswo) anzutreffende fatale Vorstellung, dass KI “nur” die geringqualifizierten und standardisierten mittelqualifizierten Angestellten in ihren beruflichen Tätigkeiten bedrohen werde. Wenn aber der Output einer Übersetzerin in den letzten 20 Jahren beim konsequenten Einsatz von KI verzehnfacht werden konnte, wenn eine KI eine juristische Recherche inklusive einer menschenähnlichen Formulierung der Ergebnisse inzwischen viermal schneller als eine menschliche Anwältin durchführen kann, wird das eigentliche Problem sichtbar. Es ist nicht der Einsatz von KI an sich, sondern die individuelle Verweigerung des Einsatzes von KI. KI gefährdet nicht den Job von Übersetzern, sondern bringt die Übersetzer in Bedrängnis, die sich weigern, KI anzuwenden.

Ich habe mir am Ende des Textes noch die Frage gestellt, welche Folgen dies langfristig für die Ausbildungsgänge hat? Wenn die Recherchearbeit eines Juristen nicht mehr durch diesen erledigt werden muss, wenn die Anamnese eines Arztes sehr viel besser durch eine KI erledigt werden kann, stellt sich die Frage, ob diese Tätigkeiten überhaupt noch Bestandteil des Ausbildungs-Curriculums sein müssen.

Digitaler Darwinismus: Die künstliche Intelligenz hilft dir im Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt

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