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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Kürzlich schockierte die Aufnahme von aufgefundenen Flüchtlingsleichen wieder die Weltöffentlichkeit. Diesmal ein Vater mit seinem kleinen Sohn, herzzerreißend durch ein T-Shirt verbunden, am Ufer des Rio Grande, nicht länger fähig, von den USA zu träumen. Zu Veränderungen, Initiativen, humanerer Politik führte dieses Foto die davon Schockierten nicht. Wie so oft. Warum nicht?
Einige Tage später veröffentlichte der amerikanische Schriftsteller und Fotograf Teju Cole, einen wütenden und doch analytischen, furchtlos anklagenden Essay, der genau diese Frage stellt. Und noch viele weitere: Wie muss der Öffentlichkeit Unmenschlichkeit präsentiert werden, damit sie endlich reagiert? Müssen die banalen bürokratischen Entscheidungsmomente und die Anzugtäter mitgezeigt werden? Parallel aufgezeigt werden, wie die reichen Staaten die armen Staaten erst durch Ausbeutung zu Fluchtstaaten machten. Wie visualisiert man das kompakt und eindringlich genug? Noch mehr Leichen? Machen die Toten die Frontseiten erst lebendig? Brauchen wir das Spektakel? Und die Medien selbst? Wie kann die Times ein derartiges Bild mit dem ausdrücklichen Verweis auf eigene politische Neutralität koppeln? Und schließlich die drückendste Dissonanz: wie gehen wir, die Öffentlichkeit, mit unserer sichtbar werdenden Mitschuld um?
Quelle: Teju Cole Bild: Najeebah Al-Ghadban EN nytimes.com
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thanks for piqing, dmitrij. now, replace "picture" or "photograph", respectively, by "text" or "spoken word", and you're at the heart, guts & brain of what journalism is about. and the constant pain in the ass of every journalist who strives to make a living of his/hers profession. and a strong reminder to every reader/viewer/ listener that resorting to cynism or netflix binging isn't a sustainable option.