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Fundstücke

Die virtuellen Museen von Pippin Barr

Christian Huberts
mächtiger™ Kulturwissenschaftler und Kulturjournalist
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Christian HubertsDonnerstag, 22.06.2017

Der Game-Designer Pippin Barr hat sich in seinen Spiel-Miniaturen schon immer mit der Kunst und ihren Parallelen und Widersprüchen zum Computerspiel auseinandergesetzt, sei es etwa in Form spielbarer, griechischer Mythologie oder parodistischer Künstler-Simulationen. Insbesondere Konzept- und Performance-Kunst haben es ihm angetan. Seine sehr »werkgetreue« Umsetzung von Marina Abramovics »The Artist is Present« führte sogar zu einer kurzen Kooperation (»Abramovic Method Games« und »The Digital Marina Abramovic Institute«) mit der serbischen Künstlerin.

Vermehrt tritt Barr jedoch auch selbst als digitaler Künstler auf. In einem kurzen Podcast von Leigh Alexander beim Guardian, gibt er interessant Auskunft über sein wachsendes Werk und die Inspirationen dahinter. Im Kern seiner Kunst steht immer wieder die Frage nach der Echtheit des Virtuellen und der Ästhetik digitaler Objekte. So stellt er in »v r 3« etwa verschiedene Arten bzw. Konfigurationen von Wasser aus der Game-Engine Unity aus. In »The Stolen Art Gallery« sind virtuelle Kunstobjekte hinter Wänden und in undurchsichtigen Boxen versteckt – die Virtualität verdoppelt sich in der Frage, ob die Objekte tatsächlich da sind, auch wenn man sie nicht sehen kann.

Inspiriert wird Barr von anderen, digitalen Kunstprojekten, wie etwa dem »Museum of Stolen Art«, aber auch von physischer Kunst. Insbesondere der deutsche Künstler Gregor Schneider gehört zu seinen Einflüssen. Dessen »Die Familie Schneider« könnte auch aus einem Computerspiel stammen: Schneider hat zwei benachbarte Häuser im Londoner Stadtteil Whitechapel völlig identisch eingerichtet inklusive Zwillings-Bewohner. Eine irritierende Erfahrung, die man aus Games kennt, in denen Assets wie Häuser, Einrichtungsgegenstände und Figuren stets mehrfach verwendet werden. Pippin Barr holt solche Erfahrungen nun zurück in Virtualität. Hörenswert!

Die virtuellen Museen von Pippin Barr

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