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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Dennis Basaldella, Jahrgang 1982, studierte Filmregie in Rom und Europäische Medienwissenschaft als Bachelor und Master an der Universität Potsdam. Von 2014 bis 2020 war er als Mitarbeiter und Leiter im Filmarchiv des Filmmuseums Potsdam tätig und arbeitete im Forschungsprojekt „Regionale Bilder auf Filmen (1950–1990)“ zum DDR-Amateurfilm des Filmmuseums mit. Seine Dissertation „Ein Leben für den Film. Der freie Filmhersteller Horst Klein und das Film- und Fernsehschaffen in der DDR“ an der Universität Hamburg erschien 2020 beim Büchner-Verlag und war 2021 in der Shortlist der Kategorie „Bücher“ für den Willy-Haas-Preis nominiert. Er arbeitet und forscht vor allem zu den Themen DDR, Filmgeschichte und Biografien.
Dass die Aufarbeitung der Gräueltaten des Nationalsozialismus, 77 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, zwar auf gutem Weg , aber noch keineswegs abgeschlossen und noch verbesserungsfähig ist, zeigt dieser Artikel von Telepolis. Denn neben Jüd:innen, Homosexuellen, Sinti:zze und Roma:nja sowie politischen Gegner:innen wurden während der NS-Zeit auch zwei weitere Menschengruppen verfolgt: die als von den Nationalsozialist:innen betitelten "Asozialen" und "Berufsverbrecher".
Die sozialrassistisch Verfolgten, wie sie der Sozialwissenschaftler Frank Nonnenmacher in bewusster Abgrenzung zum NS-Vokabular nennt, gehören zu den weniger bekannten oder besser gesagt den vergessenen Opfergruppen der nationalsozialistischen Terrorherrschaft.
Es ist der Arbeit von Nonnenmacher und anderen mitwirkenden Wissenschaftler:innen zu verdanken, dass diese beiden Opfergruppen wieder in den Fokus gerückt und dem Vergessen entrissen werden. Dennoch zeigt der Artikel auch, dass die Anerkennung sowie die Wiedergutmachung nicht nur zu spät kommt, sondern auch zu zaghaft angegangen wird. So wurden die sozialrassistisch Verfolgten zwar 2018 vom Bundestag offiziell als Verfolgte anerkannt (alle Parteien stimmten zu, nur die AfD enthielt sich), jedoch wurden bisher keinerlei Gelder seitens des Staates für die Aufarbeitungsarbeit bereitgestellt.
Zuletzt ist der Artikel selbst auch ein Beleg dafür, dass hier noch viel getan werden muss. So ist die oft zwar nicht rassistisch gemeinte, aber doch unreflektierte Benutzung des Wortes "asozial" im alltäglichen Sprachgebrauch – wie auch Nonnenmacher andeutet –, ein treffender Beweis dafür, dass wir uns alle für das Wort bzw. genauer gesagt die Geschichte hinter dem Begriff und für das Thema noch mehr sensibilisieren müssen.
Zum anderen sind die teils unsäglichen Kommentare unter dem Artikel von Telepolis ein weiterer trauriger Beweis dafür, dass bei diesem Thema nicht nur die Sensibilität fehlt, sondern auch noch viel Aufklärung geleistet werden muss. So werden von einigen Leser:innen z. B. die sicherlich teils ungerechten Hartz-IV-Maßnahmen oder das während der Pandemie ins Gespräch gekommene (und keineswegs unumstrittene) Thema der Triage ohne Bedenken mit dem vorsätzlichen und systematischen tausendfachen Morden der Nationalsozialist:innen gleichgesetzt.
Zumindest ist mit dem Teilen dieses Artikels ein weiterer, wenn vielleicht auch nur kleiner Schritt getan. Ein kleiner, weiterer Schritt auf dem leider noch langen Weg der Aufarbeitung, Anerkennung und vor allem der Wiedergutmachung des Unrechts an den sozialrassistisch Verfolgten.
Quelle: Dirk Farke Bild: Telepolis www.heise.de
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