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Es ist vergleichbar mit der Geschichte Afrikas, als die Kolonialmächte den Kontinent aufteilten. Statt militärischen, werden heute wissenschaftliche Begründungen herangezogen: „Festlandsockel“ lautet das Zauberwort für das Neuland unter Wasser und gelangte fast unbemerkt als Zusatzartikel in das Internationale Seerecht. Seit der Ratifizierung in den 90er Jahren setzen nun Küstenstaaten alles daran, einen möglichst großen Festlandsockel nachzuweisen. Denn je größer der Sockel, desto größer das dazugehörige Meeresgebiet. Die Folgen sind noch nicht abzusehen. Nicht nur Konflikte über konkurrierende Gebietsansprüche zwischen den Staaten sind an der Tagesordnung. Auch kann niemand abschätzen, welche ökologischen Folgen es haben wird, wenn die Staaten in „ihre“ Tiefsee vorrücken, um Rohstoffe aus dem Meeresboden zu gewinnen.
Das Problem: Der Festlandsockel ist mit bloßem Auge nicht zu erkennen, nur Wissenschaftler können ihn bestimmen.
So könnten mehr als 50 Prozent unserer Meere unter staatliche Hoheit fallen. Die Recherche für diese Produktion dauerte mehrere Jahre. Da die sehr diskret arbeitende Festlandsockelkommission zu keiner offiziellen Stellungnahme bereit war, mussten die Filmemacher verschlungene Wege gehen, um Experten vor die Kamera zu bekommen.
Eine Farce, die viel über das menschliche Denken und die Organisation unserer Gesellschaften verrät.
Quelle: Max Mönch, Alexander Lahl Bild: Arte arte.tv
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Schöner Film, schönes Narrativ. Aber leider kaum an die Wurzeln des Übels gegangen und insofern zu oberflächlich. Es wäre hilfreich gewesen, wenn Torsten Schubert die eine oder andere Behauptung im Film überprüft hätte. Die kleinen Ungenauigkeiten, die die Thesen im Film untermauern sollen, führen denn doch manchmal sehr in die Irre.
Insgesamt ist das Thema ein uralter Hut. Aber gut. Auf den Raubbau an den Meeren kann man nicht oft genug hinweisen.
Doch schon Ende der 1970er Jahren gab es in der internationalen Meeresforschercommunity zahlreiche, heftige Diskussionen um das Seerecht vor dem Hintergrund der UN-Seerechtskonferenz, die von 1973 bis 1982 dauerte und mit dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen endete. Damals wurden die Grundlagen gelegt.
Eine der treibenden Kräfte hinter dem Seerechtsübereinkommen war übrigens Elisabeth Mann-Borghese, Tochter von Thomas Mann. Auf ihren Arbeiten baut das Seerechtsübereinkommen auf. Und auf ihr Engagement hin wurde auch der Internationale Seegerichtshof in Hamburg gegründet.
Kritisch setzte sich damals der Kieler Ozeanograf Matthias Tomczak mit dem geplanten Seerechtsübereinkommen auseinander. Die Karten, die in dem Film gezeigt wurden, hatte er bereits in seinen Büchern veröffentlicht ("Meeresforschung: rücksichtslose Ausbeutung der Meere und wissenschaftliche Erkenntnisse, die die Regierung nicht tolerieren kann" und "Das Ende der imperialistischen Seeherrschaft naht: das Weltmeer, seine Erforschung, seine Nutzung und der misslungene Versuch seiner endgültigen Plünderung").
Eine Analyse dieses sehr umstrittenen Entstehungsprozesses hätte vieles im Film verständlicher gemacht. U.a. auch die Wahl von Kingston für die Meeresbodenbehörde, die Jamaika angeblich gegen Malta gewonnen hat. Es stand auch das International Ocean Institute zur Wahl, das dann an Malta ging.
Die Festlandsockelbegrenzungskommission wird in dem Film völlig überbewertet.
Gebietsansprüche auf dem Meer werden immer noch mit konkreten Aktionen verfochten und untermauert (russische Fahne in der Antarktis, japanische Insel 1700 km von Japan entfernt, Chinas Inselpolitik, Frankreichs Überseepolitik (obwohl es nicht einmal Mitglied in der Festlandsockelbegrenzungskommission ist, was verschwiegen wird), oder auch die Rockall-Aktion). Wahrheiten aus geologischen Messungen interessieren Politiker herzlich wenig.
Vertraulichkeitsprinzip bei internationalen Kommissionen: Das gilt überall auf der Welt für alle Expertenkommissionen, auch für den IPCC, jetzt für die Biodiversitätsexperten, oder auch für die Wissenschaftliche Beiräte der Bundesministerien. Das Vertraulichkeitsprinzip ausschließlich bei der Festlandsockelbegrenzungskommission zu kritisieren, leistet nur Verschwörungstheorien Vorschub.
Es ist auch nicht "in der Welt einmalig", dass die Festlandsockelbegrenzungskommission kein Kontrollorgan über sich hat, wie in dem Film behauptet. Beim Internationalen Seegerichtshof können die Staaten nämlich durchaus die Entscheidungen der Kommission überprüfen lassen!
Es stimmt auch nicht, dass niemand die Experten der Kommission kennt: Die Liste steht im Internet.
Der interviewte Experte Walter Roest ist, anders als im Film behauptet, eben **kein** Mitglied der Kommission (vielleicht war es es mal).
Erinnert sei auch an die Kabeljaukriege 1958-1976 England ./. Island vor dem Hintergrund der Seerechtsverhandlungen, an denen sich auch Deutschland beteiligte.
Naja, nichts für ungut. Danke!
#DokuGold:)