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Die Crypto AG, "der Geheimdienst-Trick des Jahrhunderts"

Christian Gesellmann
Autor und Reporter

Geboren 1984 in Zwickau, Studium der Politikwissenschaft, Geschichte und Germanistik in Jena und Perugia. Volontariat bei der Tageszeitung Freie Presse, anschließend zweieinhalb Jahre als Redakteur in Zwickau. Lebt als freier Autor in Leipzig und Bukarest. Quoten-Ossi bei Krautreporter.

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Christian GesellmannDienstag, 11.02.2020

Mehr als ein halbes Jahrhundert lang vertrauten Regierungen auf der ganzen Welt einem einzigen Unternehmen, um die Kommunikation ihrer Spione, Soldaten und Diplomaten geheim zu halten. Die Schweizer Firma Crypto AG verdiente bis weit ins 21. Jahrhundert hinein Millionen mit dem Verkauf von Chiffrier-Ausrüstung in mehr als 120 Länder. Zu ihren Kunden gehörten der Iran, Militärjuntas in Lateinamerika, die Atommächte Indien und Pakistan, und sogar der Vatikan.

Was die Kunden nicht wussten, war, dass die Crypto AG sich im geheimen Besitz des CIA und des BND befand. Die Auslandsnachrichtendienste der USA und Deutschlands hatten die Geräte so manipuliert, dass sie die Codes, mit denen die Länder verschlüsselte Nachrichten verschickten, entschlüsseln konnten. 

Das jahrzehntelange Joint-Venture wird in einem geheimen, umfassenden CIA-Bericht beschrieben, den die Washington Post und das ZDF erhalten und gemeinsam nachrecherchiert haben. Spannend aufgeschrieben in dem hier von mir empfohlenen Text von Greg Miller, mit vielen Ausschnitten aus dem geleakten CIA-Bericht. 

The CIA and the BND declined to comment, though U.S. and German officials did not dispute the authenticity of the documents. The first is a 96-page account of the operation completed in 2004 by the CIA’s Center for the Study of Intelligence, an internal historical branch. The second is an oral history compiled by German intelligence officials in 2008. The overlapping accounts expose frictions between the two partners over money, control and ethical limits, with the West Germans frequently aghast at the enthusiasm with which U.S. spies often targeted allies. But both sides describe the operation as successful beyond their wildest projections. At times, including in the 1980s, Crypto accounted for roughly 40 percent of the diplomatic cables and other transmissions by foreign governments that cryptanalysts at the NSA decoded and mined for intelligence, according to the documents.

"Es war der Geheimdienst-Coup des Jahrhunderts", so das Fazit des CIA-Berichts, "ausländische Regierungen zahlten den USA und Westdeutschland gutes Geld für das Privileg, ihre geheimsten Mitteilungen von mindestens zwei (und möglicherweise bis zu fünf oder sechs) ausländischen Ländern lesen zu lassen".

Die Crypto AG, "der Geheimdienst-Trick des Jahrhunderts"

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Kommentare 3
  1. Christoph Weigel
    Christoph Weigel · vor fast 5 Jahre

    ...soweit zum parlamentarischen kontrollgremium in D

  2. Cornelia Gliem
    Cornelia Gliem · vor fast 5 Jahre

    hinzu kommt dass 1 die USA (und zt Deutschland) damit u.a. die Militärdiktaturen in Chile und Argentinien geduldet bzw. sogar unterstützt haben. Ein skandal.
    und 2 hat der BND so Millionen ohne kontrolle des staats verdient und diese gelder versteckt direkt dem bnd-etat zugeschlagen. noch ein skandal.
    3 was Bericht und etwa auch der tv-Bericht dazu (frontal21, hier: https://www.zdf.de/nac...)
    nicht erwähnt: die Krypto-AG hat natürlich so auch hunderte Kunden betrogen, schließlich wußte keiner von ihnen - und wollte das auch nicht -, dass ihre cheffrier-Maschinen eine absichtliche eingebaute Lücke hatten. Ein skandälchen kapitalistischer Art hintendrein.
    "Rubikon" war übrigens der ach so sprechende name dieser geheimoperation. Diesen Fluss scheinen auch demokratische westliche Staaten gern uns häufig zu überschreiten. ...

  3. Michael Eisner
    Michael Eisner · vor fast 5 Jahre

    Das ist nicht mehr nötig, da heute jede und jeder ein smartphone mit sich herum trägt. Genial, oder?

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