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Kurator'in für: Fundstücke Volk und Wirtschaft
Dr. Anja C. Wagner beschäftigt sich mit globaler Transformation im digitalen Wandel. Sie gilt als kreative Trendsetterin und bezeichnet sich selbst als Bildungsquerulantin. Inhaltlich kreist sie um User Experience, Bildungspolitik, Arbeitsorganisation und unserer Zukunft in einer vernetzten Gesellschaft. Mit dem Unternehmen FrolleinFlow GbR bietet sie heute Studien, Vorträge, Consulting und verschiedene Online-Projekte an.
Selten war "die Bildung" so sehr im Gespräch wie derzeit. Hier wie andernorts. Was aber ist das Kernproblem der gegenwärtigen Debatte?
Bildung, so wie wir sie kennen, steht für eine möglichst lineare Bildungsbiografie, in der Abschlüsse als Anschlüsse für zukünftige Optionen gelten.
In der industriepolitischen Moderne brauchte es zur qualitativen Zuordnung der vorhandenen Jobs standardisierte Bildungsabschlüsse. Diese Abschlüsse signalisierten über zertifizierte Stellen die ungefähre Kompetenz, die die jeweiligen Menschen im Verhältnis zu anderen mitbringen sollten.
Es handelte sich also um einen künstlichen Selektionsprozess im Stile eines "survival of the fittest", angetrieben durch den persönlichen Ehrgeiz oder elterlichen Druck, seinen späteren Lebensunterhalt halbwegs selbstbestimmt, erfüllend und/oder finanziell attraktiv zu bestreiten.
Nun wissen wir alle, dass dieser alte, standardisierte Prozess seit den 1990er Jahren immer weniger funktioniert – gesamtgesellschaftlich betrachtet. Für einzelne Personen mag dies auch weiterhin funktionieren – und genau von dort kommt heute der politische Druck.
Sowohl die (bald überholte, aber weiterhin mächtige) Industrie braucht diese "fittest", als auch die Eltern wünschen sich dies auch für ihre Nachkommen – erst recht, wenn sie sich selbst gut- oder mittel-bürgerlich etabliert haben.
Die "Spitzen der Gesellschaft" halten also einen schulischen Ausleseprozess aufrecht, in dem viele auf der Strecke bleiben – aus verschiedenen sozialen Gründen.
Zwar argumentieren genau diese Spitzen gerne mit den sozial Abgehängten, aber genau genommen geht es ihnen ausschließlich darum, diesen Ausleseprozess über Prüfungen und Noten aufrechtzuerhalten. Auch, wenn er immer seltener zum früheren Ziel führt.
In China vollzieht sich eine ähnliche Entwicklung, wie der verlinkte Artikel aufzeigt.
1997 gab es in China laut offizieller Statistik weniger als 3,5 Millionen Studierende und Absolvierende. Im Jahr 2019 waren es mehr als 33 Millionen, wobei Online-Schulen und Hochschulen für Erwachsene nicht mitgezählt sind.
Mit einem normalen Bachelor-Studium jedoch findet man kaum mehr qualitative, gut bezahlte Jobs. Zwar boomt die chinesische Industrie nach der Corona-Erholung. Aber:
Der Großteil des Aufschwungs wurde von Arbeitersektoren wie dem verarbeitenden Gewerbe getragen, von dem die chinesische Wirtschaft immer noch stark abhängig ist.
Was machen also die jungen Menschen, die sich auf den Weg durch die lineare Bildungsbiografie gemacht haben? Sie studieren weiter.
Fast vier Millionen Bewerber*innen nahmen im vergangenen Monat an der Aufnahmeprüfung für Hochschulabsolvierende teil, ein Anstieg von fast 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr und mehr als doppelt so viele wie 2016.
Darin steckt Sprengstoff für die chinesische Führung, weil immer mehr junge Menschen hoch qualifiziert sind und nunmehr erwarten, ihren Aufstieg in den Mittelstand fortzusetzen. Aber:
Die Zahl der Stellen für frische Hochschulabsolvierende sank laut dem Bericht um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, während die Zahl der Bewerber*innen um fast 63 Prozent stieg.
"Was die chinesische Wirtschaft derzeit braucht, sind mehr Menschen mit technisch orientierten Qualifikationen und nicht nur allgemeine akademische Abschlüsse von Universitäten", sagte Professor Mok. "Es gibt eine Diskrepanz zwischen den Fähigkeiten."
Prompt meldete sich Sebastian Thrun, Gründer von Udacity, auf Twitter und vermerkte, die Studierenden könnten sich auf seiner Lernplattform einschreiben, um die tatsächlich benötigten Skills zu erwerben.
Und genau darin steckt der Entspannungsmodus für Eltern und Jugendliche:
Es eröffnen sich derzeit jede Menge Lernpotenziale, wenn man sich selbst in den Fokus rückt und nicht irgendwelche Abschlüsse. Das Internet bietet so viele neue Möglichkeiten, sich entlang immer besserer Netzwerke persönlich weiterzuentwickeln. Und qualitativ anständige Jobs gibt es im MINT-Bereich zuhauf.
Vielleicht muss man die persönliche Passion und das Geldverdienen gedanklich vorerst trennen. Irgendwann findet das wieder zusammen, wenn man es innovativ verknüpft.
Macht euch da keinen Stress. Es gibt ein Leben jenseits der linearen Bildungsbiografie. Abenteuer warten immer abseits der ausgelatschten Pfade. In der nahen Zukunft wird das Bildungssystem mit seinen Versprechen eh implodieren.
Also, nur Mut! Abschlüsse sind zukünftig nicht mehr wichtig! Es geht auch anders!
Quelle: Vivian Wang EN www.nytimes.com
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